Münsters bischöfliche Schulen bei Digitalisierung gut aufgestellt

, Bistum Münster

„Ich bin allein, mal wieder ganz allein, starr auf den Fernsehschirm. Ich brauch ein Rendezvous.“ Mit diesen Worten besingt die Düsseldorfer Band Kraftwerk die „Computer-Liebe“. Schnipsel aus dem Lied finden sich nun auch in HipHop-Songs, die Schülerinnen und Schüler des bischöflichen Kardinal-von-Galen-Gymnasiums in Münster-Hiltrup im Musikunterricht mit Hilfe von IPads und professioneller Software produziert haben. Das „Sampling“, so heißt die Technik des Kopierens fremder Tonschnipsel, um daraus ein eigenes Lied zu schaffen, ist nur ein Beispiel dafür, wie die Digitalisierung in den bischöflichen Schulen in Münster Einzug gehalten hat. 

Dr. William Middendorf

Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Bistum Münster

Dabei geht es an den bischöflichen Schulen auch darum, Schüler fit für die Nutzung digitaler Medien zu machen. „Dazu bietet sich besonders der Sprachunterricht an“, sagt Middendorf und nennt ein Beispiel: So sei an der Münsteraner Friedensschule im Fach Italienisch ein digitaler Rom-Reiseführer in Form eines E-Books entstanden. Und schon in der sechsten Klasse im Kunstunterricht an der Friedensschule spiele das Thema „Augmented Reality“, also die computergestützte Erweiterung der Wirklichkeit, eine wichtige Rolle. Mit Hilfe verschiedener Apps werden Objekte und Charaktere geschaffen, die dann im Klassenraum in Interaktion miteinander treten können. „Die reale Welt wird um virtuelle Elemente ergänzt“, erläutert Middendorf. 

Einsatz von Virtual Reality am Gymnasium St. Mauritz.

© Ann-Christin Ladermann

Sogar ganz in die virtuelle Welt begeben sich seit kurzem Schülerinnen und Schüler am bischöflichen Gymnasium St. Mauritz. Hier wurden Virtual Reality-Brillen für die Schulseelsorge angeschafft, die auch im Unterricht eingesetzt werden können. Der Einsatz erfolgt auf Grundlage eines umfassenden medienpädagogischen Konzeptes, das am Gymnasium St. Mauritz entwickelt wurde: „Es sollte die Aufgabe der Schule sein, Schülerinnen und Schüler im Umgang mit vielfältigen Medien zu schulen und es ihnen zu ermöglichen, eine Medienkompetenz zu entwickeln, bei der die Chancen der neuen Medien genutzt werden und gleichzeitig Risiken kritisch reflektiert werden“, heißt es im Konzept. Und weiter: „Schülerinnen und Schüler sollten dazu befähigt werden, im Umgang mit Medien sachgerecht, selbstbestimmt, kreativ und gleichzeitig sozial verantwortlich zu handeln.“

An allen bischöflichen Schulen spielen dabei medienethische und auch medienrechtliche Themen eine wichtige Rolle. Sowohl das bischöfliche Gymnasium St. Mauritz als auch die bischöfliche Marienschule arbeiten hier eng mit der Polizei Münster zusammen. So werden im Rahmen eines Präventionsprojektes in den siebten Klassen der Marienschule gerade unter anderem die folgenden Themen behandelt: Cybermobbing, Sexting, worunter eine sexistische, grenzüberschreitende Kommunikation über das Internet oder Soziale Netzwerke zu verstehen ist, und Cybergrooming, also die Kontaktaufnahme mit Minderjährigen durch Erwachsene im Internet mit dem Ziel sexueller Handlungen. „Als katholische Schule ist es uns ein besonderes Anliegen, Fragen der Medienethik und Medienerziehung in den Fokus zu rücken“, sagt Schulleiterin Marlies Baar, ganz im Sinne auch der Schulleitungen der anderen bischöflichen Schulen in Münster. 

Damit das gelingen kann, darin sind sich die Schulleitungen mit der bischöflichen Schulverwaltung einig, ist eine gute digitale Ausstattung die Grundvoraussetzung. Diese ist laut William Middendorf gegeben: „Unsere Schulen sind gut ausgestattet. Wenn Tablets im Unterricht eingesetzt werden sollen, so steht allen Schülerinnen und Schülern auch ein Tablet zur Verfügung. Und auch die Möglichkeiten der Schulen, eigenständig Tablets zu kaufen, haben wir durch eine Flexibilisierung der schulischen Budgetmittel erweitert. An der Geräteausstattung muss heute der Unterricht mit mobilen Endgeräten nicht mehr scheitern.“