Seinen ersten Unterricht an der „Königin der Instrumente“ erhielt er von seinem Klavierlehrer Bernhard Terschluse. „Es war für mich ein Ausgleich zu den Abiturvorbereitungen und hat mir viel Freude bereitet“, erzählt Ennenbach. Doch er wollte mehr. Nach einem einjährigen Schnupperkurs an der bischöflichen Kirchenmusikschule in Münster, der unter anderem wöchentlichen Unterricht umfasste, entschied er sich, weiterzumachen. Seit einem Jahr nimmt er am Kirchenmusik-C-Kurs teil. „Es ist eine gute Ausbildung. Mein Ziel ist es, später qualifiziert Gottesdienste zu begleiten“, sagt er. Allerdings habe er sich bewusst nur für den Teilbereich Orgel entschieden. „Ich sehe mich nicht in der Chorleitung, auch wenn sie sinnvoll ist“, räumt er ein. Dabei gehört das Singen für ihn seit Kindheitstagen zu seinen Hobbys.
Die Ausbildung umfasst sowohl theoretische als auch praktische Inhalte. „Zur Theorie gehört Liturgiegesang, Liturgik oder auch Begleitung der Gemeinde. Aber auch, wie man richtig übt – und zwar mit Plan“, nennt er ein Beispiel. Besonders letzteres habe ihm sehr geholfen. Für den praktischen Unterricht fährt Ennenbach regelmäßig nach Recklinghausen, wo ihn Thorsten Maus, Regionalkantor an der Propsteikirche St. Peter, unterrichtet. „Er ist ein sehr guter und vor allem geduldiger Lehrer. Und Geduld braucht er auch bei mir“, gibt Ennenbach mit einem Lächeln zu.
Ein Jahr der insgesamt zweijährigen Ausbildung ist bereits geschafft. Im November steht die Zwischenprüfung an. „Mein Ziel ist es nicht, einer der größten Orgelspieler zu werden, aber ich finde es gut, auf einem bestimmten Niveau geprüft zu werden und im besten Fall ein Zertifikat zu erhalten“, erklärt er. Die Musik bereite ihm große Freude und sei ein wertvoller Ausgleich zum Studium. „An der Orgel kann ich mich selbst verwirklichen und musikalisch das machen, worauf ich Lust habe. Im Studium wird sehr viel vorgegeben“, betont er. Auch wenn er in der Klausurenphase nicht immer so viel üben kann, wie er möchte, setzt er sich regelmäßig in St. Antonius in Herten oder St. Josef in Disteln an die Orgel.
Die Begeisterung für die Orgel begleitet ihn schon lange. „Ich bin damit groß geworden. Als Chor haben wir auf der Orgelbühne gestanden und konnten dabei zusehen, wie der Organist gespielt hat“, erinnert er sich. Seit 2014 ist er zudem als Messdiener aktiv. Auch als Zuhörer ist er gern unterwegs: „Ich war kürzlich im Kölner Dom, als Anna Lapwood dort gespielt hat. Das war fantastisch“, berichtet er von dem besonderen Erlebnis, die junge Starorganistin und Influencerin live gehört zu haben.
Ein neuer C-Kurs startet im November. Bewerbungen sind noch bis zum 1. September möglich. Voraussetzungen sind solide Grundkenntnisse im Klavierspiel, eine bildungsfähige Stimme, das Erkennen einfacher Intervalle und Harmonien sowie vor allem Freude am Erlernen des Orgelspiels und an der Chorleitung. Die Aufnahmeprüfung findet am Freitag, 11. September, in Münster, Georgskommende 19, statt. Weitere Informationen gibt es im Referat Kirchenmusik des Bistums Münster unter Tel. 0251/495 569 oder unter der E-Mail-Adresse kirchenmusik[at]bistum-muenster.de. Dort können sich Interessierte auch anmelden.
Michaela Kiepe

