Neue Seelsorgerin im Klinikum Rheine

, Kreisdekanat Steinfurt

Sie möchte Zeit haben, zuhören, sich aber niemals aufdrängen. Myriam Ueberbach ist neu im Team der Seelsorgerinnen und Seelsorger am Klinikum Rheine. Die Pastoralreferentin wird vor allem im Jakobi-Krankenhaus und dort für Patienten und Angehörige ansprechbar sein. „Ein Traumberuf“, sagt die 41-Jährige aus tiefster Überzeugung. Am kommenden Sonntag, 1. Dezember, wird sie im Gottesdienst um 9 Uhr in der Kapelle des Mathias-Spitals offiziell in ihre neue Aufgabe eingeführt.

Myriam Ueberbach ist neue Seelsorgerin im Klinikum Rheine mit dem Schwerpunkt im Jakobi-Krankenhaus.

© Bistum Münster

Übers Ehrenamt ist die gebürtige Rheinland-Pfälzerin zu ihrer beruflichen Erfüllung gekommen. Die Diplom-Theologin hatte nach dem Studium in Mainz eine Stelle an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Münster bekommen. Nebenbei engagierte sich Myriam Ueberbach im St.-Franziskus-Hospital: „Dabei habe ich gemerkt, wie viel Freude mir der Dienst in der Praxis macht.“

Sie bewarb sich für die Ausbildung zur Pastoralreferentin beim Bistum Münster. Mit Erfolg. Ihre Stelle in Kamp-Lintfort war für die 41-Jährige, die von Geburt an körperlich eingeschränkt und auf einen Rollstuhl angewiesen ist, ein wahrer Glücksfall. Mit offenen Armen sei sie am Niederrhein aufgenommen worden, erinnert sich Myriam Ueberbach. Wie ihr Mentor Diakon Heinz Balke, der Krankenhausseelsorger im St.-Bernhard-Hospital ist, war sie auch Teil des Pastoralteams der Pfarrei St. Josef: „Dadurch habe ich parallel gleich auch mitbekommen, was es in der Gemeinde zu tun gibt – und war dort beheimatet.“ Überhaupt fühlt sich die Pfälzerin im Münsterland und besonders im Bistum Münster sehr wohl: „Ich sehe hier für mich gute und vielfältige Zukunftsperspektiven.“ 

Das ökumenische Team der Mathias-Stiftung Rheine, zu dem sie nun gehört, zählt zwölf Seelsorgende. Speziell im Jakobi-Krankenhaus mit Geriatrie-, Palliativ- und Intensivstation, wo Myriam Ueberbach schwerpunktmäßig eingesetzt ist, sind drei Theologinnen zuständig.

„Ich möchte für alle da sein, die das Krankenhaus betreten“, beschreibt Myriam Ueberbach ihre Aufgabe in einem Satz. In den kommenden Wochen will sie mit ihrer Vollzeitstelle langsam in das Haus hineinwachsen: „Ich schaue mir an, was gewünscht und gebraucht wird.“ Das gelte auch für das medizinische Team: „Ich möchte mich einbringen, unterstützen, aber den Betrieb nicht aufhalten.“

Menschen sehnen sich danach, dass andere Zeit für sie haben. Diese Erfahrung hat die Seelsorgerin während ihrer Ausbildung, aber auch schon vorher im Ehrenamt gemacht: „Ich habe erst zweimal erlebt, dass Patienten mich weggeschickt haben, weil sie der Kirche generell ablehnend gegenüberstanden.“ In diesen Fällen hat sich Myriam Ueberbach selbstverständlich zurückgezogen. Denn bei aller Empathie, aufdrängen will sie sich nicht. Dass meist fremde Menschen ihr Vertrauen schenken, empfindet sie hingegen als großes Geschenk. 

Gudrun Niewöhner