Noch bis Samstag, 19. Oktober, können die ehren- und hauptamtlichen Kirchenmusiker die eigene Technik prüfen und bekommen neues Material für die Chöre in ihren Pfarreien an die Hand. Ulrich Grimpe, Leiter des Referats Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat (BGV) Münster, freut sich über das große Interesse an der Fachtagung, die zum zehnten Mal stattfindet. „Die Werkwoche soll unserer Berufsgruppe neue Impulse geben, sie soll dazu dienen, neue Musik sowie neue Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen, sich weiterzubilden und vor allem möchte sie Freude am Chorgesang und der Kirchenmusik vermitteln.“
Nobis freut sich besonders über die Begegnung mit Klaus Wallrath. Der erfahrene Düsseldorfer Kirchenmusiker sang am Donnerstag mehrere Stunden lang mit den Kirchenmusikern und stellte einen Querschnitt seiner beliebten Kompositionen für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchöre vor. „Ich kenne Klaus Wallrath schon von verschiedenen Chorfestivals. Er macht wunderbare Musik und ich kann einige Inspirationen für meine Chöre mitnehmen“, erklärt der Rekener Kirchenmusiker. Neben dem fachlichen Austausch schätzt Nobis vor allem das Miteinander der Teilnehmenden: „Die Gemeinschaft, die Vernetzung, der Spaß – wir haben hier sehr schöne Tage mit viel Musik und Gesang.“
Stefanie Fustmann aus Münster hat 2013 den sogenannten C-Kurs, die Ausbildung zur nebenberuflichen Kirchenmusikerin im Bistum Münster, absolviert – und ist zum ersten Mal wieder bei einer „Werkwoche für Kirchenmusik“ dabei. In der Gemeinde St. Pantaleon in Roxel leitet sie eine Gregorianik-Schola. „Mir gefällt die Vielfalt der Werkwoche und die Möglichkeit, das Programm in Teilen individuell zusammenzustellen.“ Unter anderem hat sie sich für den Workshop „Singen im Alter“ gemeldet. „Die Sänger in meiner Schola sind 60 Jahre und älter – da werde ich hoffentlich einiges für die Zielgruppe mitnehmen können“, ist sie zuversichtlich.
Als inspirierend empfindet Stefanie Fustmann die Einsing-Übungen zu Beginn der gemeinsamen Gesangseinheiten während der Werkwoche. „Die Bedeutung des Einsingens wird manchmal unterschätzt, dabei sind es nicht nur ein paar Töne, sondern es bietet die Möglichkeit zu schauen, was mein Chor für die Probe und für eine Weiterentwicklung insgesamt braucht“, erklärt sie.
Neben den Choreinheiten mit Klaus Wallrath lernen die rund 75 Kirchenmusiker neue Musik für das Geistliche Abendlob von Johannes Schröder aus Wiesbaden kennen, können an Workshops zu improvisiertem Klavier- und Orgelspiel mit Regionalkantor Thorsten Maus aus Recklinghausen und an individueller Stimmbildung teilnehmen. Einblicke unter anderem in das „Singen in der Kita“ gibt die Musikpädagogin Lea Tigges, in das „Singen im Alter“ die Gesangspädagogin und Musikerin für Geragogik, Annika Stegger, aus Borken.
Ann-Christin Ladermann