Neues „Pfarrzentrum Herz-Jesu“ in Münster eingeweiht

, Stadtdekanat Münster

Freude, Begeisterung und vor allem Dankbarkeit: Diese Emotionen bestimmten die Einweihung des neuen „Pfarrzentrums Herz Jesu“, das nach gut fünf Jahren des Planen und Bauens nun wieder das „Zuhause“ der Gruppen, Vereine, Verbände und aller Mitglieder des Kirchorts Herz-Jesu werden wird. Rund 200 Gäste machten sich nach der Haussegnung selbst ein Bild von dem fertiggestellten Gebäude. 
 

Das neue Pfarrzentrum Herz-Jesu

© Bistum Münster

2018 wurde bei Gesprächen mit dem Bistum Münster deutlich, dass das alte Pfarrer-Eltrop-Heim zu einem Pfarrheim von 400 Quadratmeter verkleinert werden müsse. Gleichzeitig wurde der Bedarf angemeldet, aus der zweigruppigen Kita St. Agnes eine vier- bis fünfgruppige Einrichtung zu machen. Im folgenden Jahr gab es Gespräche mit dem Bistum und dem städtischen Jugendamt über die Möglichkeit von Neubauten. Nachdem im Juni 2022 die Entscheidung für den Entwurf des Architekturbüros Winkelmann und Matzken aus Bocholt gefallen war, begann der Abriss des Pfarrer-Eltrop-Heims. Auf die Baugenehmigung musste die Gemeinde 14 Monate warten, bis im Januar 2023 die ersten Bagger anrollen konnten. 

„Wir sind hier in einem Schmuckstück“, stellte Pfarrer Rudolf Gehrmann fest, der sich bei den vielen Beteiligten dieses Mammutprojektes bedankte: bei den Architekten Jens Matzken und seinem „Mann vor Ort“ Carsten Leiting, bei Christian Medding für das ausführende Büro Döpper Medding, bei der Zentralrendantur und allen ausführenden Firmen und den Pfarrei-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern. Sein Dank galt vor allem auch dem Bistum, das sich an der Finanzierung des Projektes erheblich beteiligt hat. Das „Pfarrzentrum Herz-Jesu“ ist vorerst eine der letzten Neubaumaßnahmen im Bistum Münster. 
 

Pastoralreferentin Bernadette Alfert (links) und Pfarrer Rudolf Gehrmann (rechts) nehmen den symbolischen Schlüssel für das neue Pfarrzentrum Herz-Jesu von Architekt Jens Matzken entgegen.

© Heike Hänscheid

Bei der obligatorischen Schlüsselübergabe durch Architekt Jens Matzken brachte der Planer seine Freude über das gelungene Werk zum Ausdruck, mit dem er den äußeren, sehr transparenten Rahmen für einen „Ort der Gemeinschaft“ habe schaffen wollen. 

Nach einer kurzen Wort-Gottes-Feier segnete Gehrmann die neuen Räume auf den drei Etagen ein. Das neue, barrierefreie Gebäude besteht aus dem zur Wolbecker Straße ausgerichteten Büro- und Wohnhaus. Im Erdgeschoss finden sich das Pfarrbüro und die Arbeitsräume von Kirchenmusiker Michael Schmutte und Pastoralreferentin Bernadette Alfert. Über den Eingang vom Kirchplatz her kann das Foyer betreten werden, von dem aus es in die Küche sowie in den rund 150 Quadratmeter großen Saal geht, der mit einer mobilen Trennwand teilbar ist. Im ersten Stock sind zwei Gruppenräume (einer ebenfalls teilbar) sowie eine Teeküche entstanden. 

Die Bischof-Hermann-Stiftung ist Mieterin des zweiten und dritten Obergeschosses. Sie ermöglicht vier ehemals wohnungslosen Männern eine Unterbringung in je rund 20 Quadratmetern großen Einzelappartements mit Badezimmer und einer kleinen Küche. Die Bewohner werden ambulant von der Stiftung begleitet. Die Stadt Münster und der Landschaftsverband Westfalen Lippe sind als Träger der Sozialhilfe ebenfalls in das Projekt involviert. 
Darüber hinaus wird die große Wohnung in der 3. Etage an eine Familie mit Kindern vermietet, die ambulant über die Familienbegleitung „Brückenschlag“ der Bischof-Hermann-Stiftung unterstützt wird. Diese beiden Etagen sind über einen separaten Eingang zu erreichen. 

Die Baukosten für das gesamte Pfarrheim-Gebäude inclusive Stellplätzen und Außenanlagen belaufen sich auf rund 4,69 Mio. Euro; davon entfallen 1,28 Mio. Euro auf den Bau der Wohnungen (hierfür gab es keine Zuschüsse des Bistums). 3,14 Mio. Euro auf den Bau des Pfarrzentrums, wovon das Bistum 2,02 Mio. Euro übernimmt.

Das direkt benachbarte, ebenfalls vom Architekturbüro Winkelmann Matzken geplante und von einem Investor finanzierte Gebäude der Kita „Herz-Jesu“ wird in den kommenden Wochen bezogen und voraussichtlich im Mai eingeweiht werden.

Text: Heike Hänscheid