Neues Raumkonzept nach der Sanierung in St. Marien Ahsen

, Kreisdekanat Recklinghausen

Bald ist es soweit. Ab Sonntag, 2. Februar, können die Gläubigen wieder in ihrer St.-Marien-Kirche in Datteln-Ahsen Gottesdienst feiern. Seit März vergangenen Jahres war dies nur im Saal des benachbarten Pfarrheims möglich, denn die Kirche wurde aufwändig saniert. Mit einer feierlichen Altarweihe durch Weihbischof Rolf Lohmann wird das Gotteshaus um 15 Uhr seiner Bestimmung übergeben.

Gisbert Stimberg vom Kirchenvorstand, Anneliese Hans, ehemalige Küsterin, Elisabeth Beckmann, neue Küsterin, und Pfarrer Heinrich Plaßmann (von links) begutachten den neuen Altar.

Gisbert Stimberg vom Kirchenvorstand, Anneliese Hans, ehemalige Küsterin, Elisabeth Beckmann, neue Küsterin, und Pfarrer Heinrich Plaßmann (von links) begutachten den neuen Altar.

© Bistum Münster

Noch sind die Handwerker damit beschäftigt, die letzten Arbeiten auszuführen. Der Raum ist leer. Nur der neue Altar und der neue Ambo stehen schon an ihrem Platz. „Der Altar ist – wie der Fußboden – aus Muschelkalk gearbeitet“, berichtet Gisbert Stimberg. Das Mitglied im Bauausschuss des Kirchenvorstandes hat die Sanierung der Filialkirche der Pfarrei St. Amandus Datteln intensiv begleitet. „Muschelkalk kommt in der Natur in einer Dicke von rund 60 bis 70 Zentimetern vor. Dann folgt eine Lehmkruste. Unser neuer Altar ist aus zwei Blöcken gearbeitet, so dass eine Bruchlinie sichtbar ist“, berichtet er. Entworfen wurde der Altar vom Architekten Peter Kemper vom Büro Feja und Kemper aus Recklinghausen. Die Pfarrei hat bereits bei mehreren Umbauten mit den Architekten erfolgreich zusammengearbeitet.

„Ausgangspunkt der Sanierung waren massive Schäden im Fußboden. Ebenso wurde festgestellt, dass der alte Altar einen Riss hatte. Die Beleuchtung in der Kirche war zudem nicht ausreichend. Genug Gründe für uns, das Thema umfänglicher anzugehen“, berichtet Stimberg. Die erforderlichen Arbeiten nahmen die Verantwortlichen zum Anlass, über eine generelle Umgestaltung nachzudenken. „Nun haben wir den Altar weiter nach vorn gezogen. Zudem werden wir die Kirche nicht mehr mit Bänken, sondern mit Stühlen bestücken. So sind wir in der Nutzung sehr flexibel“, informiert er weiter. Und Pfarrer Heinrich Plaßmann ergänzt: „Damit haben wir in St. Marien Möglichkeiten, die es in den anderen Kirchen nicht gibt.“ 140 Plätze stehen mit der neuen Aufteilung Gottesdienstbesuchern zur Verfügung. Auch nicht alle Kunstgegenstände werden wieder einen Platz im neu gestalteten Innenraum finden. „Die Kirche wird insgesamt schlichter. Kirchen sind keine Museen, in denen alles untergebracht wird. Die Schlichtheit fördert die Konzentration auf das Wesentliche. So hat auch die Architektur ihre Sprache“, führt er weiter aus. Besonders beeindruckt ihn das Material des Altars. „Der Muschelkalk ist 230 Millionen Jahre alt. Wieviel Zeit es brauchte, um diesen Block zu schaffen, der nun hier seinen Platz findet“, gibt er ehrfürchtig zu bedenken.

In den vergangenen zehn Jahren hat die Pfarrei mit finanzieller Unterstützung des Bistums Münster ihre drei Kirchen auf Vordermann gebracht. „Wer Gebäude hat, muss sie auch instand halten. Jetzt sind wir zukunftsfähig aufgestellt“, betont Plaßmann, der seit Anfang Oktober die Pfarrei leitet. Gemeinsam mit allen Beteiligten freut er sich auf Sonntag, wenn erstmals nach neun Monaten wieder der erste Gottesdienst in der Kirche gefeiert wird.

Michaela Kiepe