Notfallseelsorge Emscher-Lippe feiert zehnjähriges Jubiläum

, Kreisdekanat Recklinghausen

Sie sind für Menschen da, die in Situationen kommen, in die niemand kommen möchte. Sie setzen ihre Zeit, Kraft und ein Teil ihres Lebens ein, um Betroffenen, Angehörigen und auch Rettungskräften in besonderen Situationen zur Seite zu stehen. Die Rede ist von den Notfallseelsorgerinnen und -seelsorgern. Seit zehn Jahren engagieren sich bei der ökumenischen Notfallseelsorge Emscher-Lippe Männer und Frauen in diesem Ehrenamt. Sie leisten einen verbindlichen Dienst an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr. Dafür sagten die beiden Koordinatoren, Pastoralreferent Peter Brombach und der evangelische Pfarrer Uwe Heubach, mit einem Fest am Freitag, 26. August, in Herten Danke. 

Den Auftakt bildete ein ökumenischer Gottesdienst in der St.-Antonius-Kirche, der musikalisch vom Antonius-Chor unter der Leitung von Agnes Terschluse und an der Orgel Bernhard Terschluse gestaltet wurde. Superintendentin Saskia Karpenstein und Weihbischof Rolf Lohmann dankten den Anwesenden für ihren wichtigen und heilvollen Dienst. Als Notfallseelsorgende erlebten sie zahlreiche Situationen des Leids und der Erschütterung. Ereignisse, die Familien den Boden unter den Füßen wegzögen und in eine völlig ungekannte und ungeahnte neue Situation brächten. „Ihr Dasein, Ihre Bereitschaft zum Dienst sind stille Gesten der Stellvertretung. Alles, was die Betroffenen in dem Moment und lange darüber hinaus nicht beten können, nicht sagen können, tragen Sie zum Herrn“, sagte Lohmann in seiner Predigt. Gemeinsam mit Karpenstein wünschte er ihnen Kraft, Halt und Zuspruch. 

Dem Dank schlossen sich in ihren Grußworten die stellvertretende Landrätin Martina Eißing, der leitende Regierungsdirektor Norbert Ackermann sowie Maria Hölscheidt, bischöfliche Beauftragte des Dekanats Recklinghausen, an. In seinem Festvortrag betonte auch Oliver Gengenbach, Leiter des Instituts für Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen in Witten und einer der Gründungsväter der Notfallseelsorge in Deutschland vor 30 Jahren, den Dienst der Ehrenamtlichen als eine der Kernaufgaben der Seelsorge. Er lobte die Professionalisierung in der Ausbildung und die Kompetenz, die die Ehrenamtlichen mit ihren unterschiedlichen Begabungen und Talenten in ihre Arbeit einbrächten.

Der Bereich der Notfallseelsorge Emscher-Lippe umfasst das Gebiet des Kreises Recklinghausen und der Stadt Bottrop. „Drei Kirchenkreise sowie Dekanate der Bistümer Münster, Essen und dem Erzbistum Paderborn kooperieren in der Notfallseelsorge. Die vier Teams, die sich in Gladbeck-Bottrop-Dorsten, Recklinghausen-Herten, Marl-Haltern und im Ostvest engagieren, erleben sich als strukturelle Einheit“, berichtet Bromkamp. Dazu habe auch das vor gut zwei Jahren eröffnete Notfallseelsorgezentrum in Herten beigetragen, das als Anlaufstelle für die gut 70 aktiven Mitarbeitenden fungiert, die im vergangenen Jahr zu 166 Einsätzen gerufen worden seien. 

Jedes Jahr bietet die Notfallseelsorge Emscher-Lippe einen Ausbildungskurs an, der den Ehrenamtlichen fundiertes Wissen für ihre Arbeit vermittelt. Die aktuelle Bewerbungsphase läuft noch bis Mitte September. Informationen dazu gibt es im Notfallseelsorgezentrum unter Tel. 02366/9407053, bei Pfarrer Uwe Heubach per Mail unter oder bei Pastoralreferent Peter Bromkamp per Mail unter

Bildunterschrift oben:
Gemeinsam freuen sie sich über zehn Jahre Notfallseelsorge in der Region Emscher-Lippe (von links): Peter Brombach, Superintendentin Saskia Karpenstein, Weihbischof Rolf Lohmann und Uwe Heubach.

Michaela Kiepe

Superintendentin und Weihbischof stehen am Altar.

In einem ökumenischen Gottesdienst in der St.-Antonius-Kirche in Herten sprachen Superintendentin Saskia Karpenstein und Weihbischof Rolf Lohmann den Aktiven der Notfallseelsorge Emscher-Lippe ihren Dank für ihren Dienst aus.

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