Nottulner Pfadfinder bauen in Eigenleistung Vereinsheim

Ein eigenes Haus, mit Toiletten, Strom, Heizung, einer kleinen Küche und Übernachtungsmöglichkeiten: Das war der Traum der 120 St.-Georgs-Pfadfinder vom Stamm St. Martin Nottuln.

Dieser Traum wird allmählich Wirklichkeit, denn auf dem Gelände der Pfadfinder, das ihnen die Pfarrei zur Verfügung stellt, entsteht ein solide gebautes Haus. Dieser Hausbau gehört zu den drei Preisträgern aus dem Kreisdekanat Coesfeld, die beim Wettbewerb Projektwettbewerb "Tolle Ideen für eine paradiesische Welt" anlässlich des 750-jährigen Weihejubiläums des St.-Pualus-Doms Münster ausgezeichnet werden. Während des Festwochenendes vom Freitag bis Sonntag (26. bis 28. September) werden sie sich in Münster präsentieren.

Wo früher ein baufälliger Container ohne Heizung und Toiletten die Pfadfinder beherbergte, stehen ihnen demnächst 100 Quadratmeter zur Verfügung – alles in Eigenleistung entstanden sowie über Sach- und Geldspenden finanziert. Markus Schürkötter, Stammesvorsitzender der Pfadfinder in Nottuln, führt sichtlich stolz durch den Rohbau. "Ende des Jahrs soll alles fertig sein", sagt der 47-Jährige. Dann soll das Haus nicht nur die eigenen Mitglieder beherbergen, sondern auch auswärtige Pfadfinder könnten die Räume ebenso nutzen wie Vereine und Verbände aus Nottuln.

Den motivierten Bauherren steht von Anfang an Gregor Hauk zur Seite. "Ich bin zwar kein Pfadfinder, aber ich habe viele Erfahrungen gesammelt, als wir für die Renovierung unserer St.-Martinus-Kirche Spenden zusammengetragen haben", erklärt der pensionierte Beamte. "Er ist ein guter Freund und Unterstützer", sagt Schürkötter. Bei dem Projekt seien die Organisatoren bereits auf große Hilfsbereitschaft gestoßen. "Das hatten wir uns auch bei diesem Vorhaben erhofft. Und wir sind nicht enttäuscht worden", freut sich der Stammesvorsitzende. Als "Übungsprojekt" diente der Bau des Materiallagers, an das nun das neue Vereinsheim anschließt.

Im Mai vergangenen Jahres fand der erste Spatenstich statt. Dann ging es fast jeden Samstag ab acht Uhr auf der Baustelle rund. "Jeder hat sich nach seinen Möglichkeiten eingebracht", erzählt Schürkötter; "im Moment können wir selbst wenige Arbeiten erledigen, aber sobald der Bau verputzt ist, starten wir wieder durch." Mehr als 3.300 ehrenamtliche Arbeitsstunden haben die Pfadfinder inzwischen investiert. Unterstützt wurden sie auch von Ehemaligen und Eltern der jüngeren Mitglieder. "Stefan Gerlach, Vater eines Pfadfinders, ist beispielsweise Bau-Ingenieur und hat sich um die Statik gekümmert", nennt Schürkötter ein Beispiel. Die gute Seele auf der Baustelle sei Tobias Vieth. Der Materialwart sei gelernter Handwerker und habe die Bauleitung übernommen.

Die neuen Gruppenräume werden für die Kinder gut zu erreichen sein. "Wir sind zwei Kilometer vom Ortskern entfernt, am Rand des Industriegebiets, und direkt an unser Gelände grenzt ein Wald", zählt Schürkötter Vorteile des Standorts auf.

Um Geld für den Bau zu sammeln, haben die Pfadfinder in Nottuln nicht nur Spenden erbeten, sondern auch zahlreiche Aktionen durchgeführt. Sie haben Würstchen gegrillt, Getränke verkauft, Ostereier angeboten und das Osterfeuer organisiert.

Und sie sind noch lange nicht fertig: Wenn der Hausbau abgeschlossen ist, werden sich die Pfadfinder die Außenanlagen vornehmen. "Da ist dann auch noch viel zu tun", kündigt Schürkötter an.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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Foto: Michaela Kiepe