NRW-Ministerin Dorothee Feller besucht Schulaktionstage zur Himmelsleiter

, Stadtdekanat Münster

Hoch hinaus geht es in diesen Tagen für rund 400 Schülerinnen und Schüler aus Münster, die sich bei Schulaktionstagen in der St.-Lamberti-Kirche mit der Himmelsleiter beschäftigen. An zehn verschiedenen Stationen entwickeln sie ihre persönliche Deutung des Kunstwerks, das seit September die Blicke der Münsteraner und Stadtbesucher auf sich zieht. Auch die von Dorothee Feller. Die NRW-Ministerin für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen hat die Leiter bei ihren regelmäßigen Joggingrunden am Aasee stets im Blick. „Die Himmelsleiter fasziniert mich, sie gibt Orientierung und ist ein Zeichen der Hoffnung“, betonte Feller am 2. Februar bei ihrem Besuch der Schulaktionstage – eine Kooperation der Schulabteilung des Bistums Münster, der Jugendkirche Münster, des Johann-Conrad-Schlaun-Gymnasiums und der Pfarrei St. Lamberti.

NRW-Ministerin Dorothee Feller (3. von links) besuchte am 2. Februar die Schulaktionstage zur Himmelsleiter in der Lambertikirche, hier mit den Vertreterinnen und Vertretern der beteiligten Institutionen (von links) Daniel Meyer zu Gellenbeck, Dr. Christian Schulte, Ulrike Le Breton, Joanne O´Neill, Billi Thanner, Silke Donnay und Pfarrer Hans-Bernd Köppen.

© Bistum Münster

Seit einem halben Jahr bereitet das Team die Aktionswoche vor, an der 15 Gruppen verschiedener Schulformen teilnehmen, darunter bischöfliche und staatliche Schulen. „Wir verstehen uns als Katalysator, indem wir verschiedene Institutionen zusammenbringen und den Schülerinnen und Schülern gemeinsam diese Erfahrungen ermöglichen“, erklärte Dr. Christian Schulte, Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Bischöflichen Generalvikariat, der Ministerin. Die Himmelsleiter sei „wunderbar deutungsoffen“, ergänzte Daniel Meyer zu Gellenbeck, Referent für Religionspädagogik: „Was gibt mir Hoffnung? Wo finde ich Halt? Woran glaube ich eigentlich?“ Diese Fragen stünden an den Stationen im Mittelpunkt. 

Die österreichische Künstlerin Billi Thanner, die die Himmelsleiter geschaffen hat, war erneut nach Münster gekommen und freute sich über die vielen jungen Menschen in der Kirche. „Mir geht es sehr nahe, wenn ich sehe, dass die Himmelsleiter zur Interaktion ermutigt.“ An die Schülerinnen und Schüler gewandt sagte sie: „Ihr seid unsere Hoffnung, unsere Zukunft. Schön, dass ihr da seid.“

Von einer Station zeigte sich nicht nur Ministerin Feller besonders beeindruckt, auch den Schülern kostet sie Überwindung: Auf einer vier Meter hohen Leiter geht es aktiv „himmelwärts“. Ein Jugendlicher klettert, die anderen halten die freistehende Leiter fest. „Am Anfang wirkte das ganz schön hoch“, berichtete die 14-jährige Maya vom Gymnasium St. Mauritz. „Aber als ich dann gemerkt habe, die anderen halten die Leiter wirklich fest und ich dann oben angekommen bin, war das ein cooles Gefühl.“ Klettern in der Kirche – für viele sei allein das etwas Besonderes, hat Pastoralassistentin Joanne O´Neill beobachtet. „Den Mut zu haben, hochzuklettern, und das Vertrauen zu spüren, ich werde gehalten, ist für viele Schülerinnen und Schüler ein ganz besonderer Moment“, erklärte sie. 

Auch die anderen Stationen erfordern Interaktion und Kreativität: „Was ist da zwischen Gott und mir?“ Diese Frage können die Schüler auf einer horizontalen Leiter künstlerisch darstellen. „Me-Time“ – also Zeit für sich – finden sie auf Sitzsäcken, wo sie über den Halt in ihrem Leben nachdenken können. Und in der provisorischen Raumfahrtstation in die Sakristei schauen sie Astronauten unter dem Titel „Wer im Himmel war, kommt verändert zurück“ über die Schulter. „In einem Videoclip lernen sie echte Pioniere kennen und sehen, wie ehrfürchtig sie werden, wenn sie von oben auf die Erde schauen“, sagt Meyer zu Gellenbeck. 

„Solche Aktionstage geben den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich auf andere Art und Weise mit Themen zu beschäftigt als im klassischen Unterricht“, zog Ministerin Feller am Ende ihres Besuches ein positives Fazit. Bildung sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die zwar schwerpunktmäßig in der Schule stattfinde, aber nicht ausschließlich: „Wenn solche Kooperationen entstehen, wie es hier der Fall ist, ist das eine tolle Sache.“ 
 

Ann-Christin Ladermann