Nützliches Wissen für Helfer in der Flüchtlingsarbeit
Wie viele Menschen in der Region sich in der Flüchtlingshilfe engagieren, lässt sich nur schätzen. Eines ist klar:
"Die vielen Frauen und Männer, die sich in ihrer Freizeit oder im Beruf dem widmen, handeln oftmals spontan – und geraten zuweilen selbst an ihre Grenzen", sagt Wolfgang Wiggers, Leiter der Familienbildungsstätte Ibbenbüren (Fabi). Um die Helfer zu stärken und sie mit Informationen zu versorgen, hat die Fabi in Zusammenarbeit mit dem Caritasverband Tecklenburger Land, dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF), dem Begegnungszentrum für Ausländer und Deutsche und der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) im Bistum Münster eine kostenlose Schulungsreihe für ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter in der Flüchtlingshilfe entwickelt. Auftakt ist am Samstag, 9. April.
"Wir richten uns mit der Reihe gezielt an alle, die sich einsetzen und über kein Expertenwissen verfügen", erklärt Wiggers. Die Reihe besteht aus fünf Modulen zu unterschiedlichen Themen, die im Umgang mit Flüchtlingen relevant sind. Dabei werden Vorträge von Referenten durch Workshops und praktische Übungen ergänzt. "Neben der Vermittlung von Informationen ist uns eine Vernetzung der Akteure im Tecklenburger Land ein Anliegen", sagt Wiggers. Letztlich könnten die vielen Initiativen und Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe voneinander profitieren.
Jeder der Kooperationspartner bringt seine Stärken und Erfahrungen in die Schulungsreihe ein. So nehmen Fabi, SkF, Begegnungszentrum, Caritas und die EFL-Beratungsstelle mit ihren Angeboten die unmittelbaren Bedürfnisse der Flüchtlinge in den Blick und stehen den Helfern beratend zur Seite. Dieses Engagement soll intensiviert werden, zum Beispiel mit dem Angebot regelmäßiger Austauschtreffen für Ehrenamtliche unter dem Dach der Familienbildungsstätte.
Als Referenten haben die Veranstalter Praktiker eingeladen. So informiert die Soziologin Birsel Yay über die Probleme von Menschen mit Migrationshintergrund. Rechtsanwalt Heiko Habbe ist Mitarbeiter von "Fluchtpunkt Hamburg" und hat täglich mit der praktischen Umsetzung von Asyl- und Sozialrecht zu tun. Die Psychologin Veronika Wolf hat sich auf den Umgang mit traumatisierten Menschen mit Migrationshintergrund spezialisiert. Dr. Misum Han-Broich beschäftigt sich als Lehrbeauftragte der Evangelischen Hochschule Berlin und selbstständige Beraterin mit der Bedeutung von ehrenamtlicher Arbeit in der Flüchtlingshilfe.
Auftakt ist am Samstag, 9. April, 10 bis 16 Uhr mit dem Modul "Interkulturelle Kompetenzen" mit Referentin Birsel Yay. Bei der zweiten Veranstaltung "Grundlagen des Asyl- und Sozialrechts" informiert Heiko Habbe am Freitag, 22. April, von 15 bis 19 Uhr. Das dritte Modul widmet sich am Samstag, 4. Juni, von 10 bis 16 Uhr dem Thema "Umgang mit Traumatisierungen". Referentin ist Veronika Wolf. Im vierten Teil geht es am Samstag, 18. Juni, von 10 bis 16 Uhr um "Ehrenamt und Integration – die Bedeutung sozialen Engagements in der Flüchtlingsarbeit". Referentin ist Dr. Misum Han-Broich. Das fünfte Thema lautet "Grundsätzliches zur Situation der Flüchtlinge in Ibbenbüren und Umgebung" und befasst sich mit der konkreten Situation der Flüchtlinge vor Ort. Das Datum steht noch nicht fest. Die Module können zusammenhängend oder einzeln kostenlos gebucht werden. Anmeldungen sind per Mail an info[at]fabi-ibbenbueren.de möglich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldebestätigung erfolgt nicht.
Bildunterschrift: Einkaufen, medizinische Versorgung, Wohnen und Behördengänge – mit ihren Symbolen zeigen Barbara Kurlemann (SkF, von links), Ralph Jenders (Begegnungszentrum), Wolfgang Wiggers (Fabi) und Johannes Rott (Caritasverband), mit welchen Fragen ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter in der Flüchtlingshilfe konfrontiert werden.
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Foto: Familienbildungsstätte
