Oberbürgermeister Fuchs im Dialog mit Friedensschülern

, Stadtdekanat Münster

Wenn 150 junge Menschen gemeinsam überlegen, wie Münster in Zukunft aussehen soll, dann wird es kommunikativ und kreativ – und vor allem zukunftsweisend. Genau das passierte am 20. November, dem Internationalen Tag der Kinderrechte, an der Friedensschule in Münster. Der neue Oberbürgermeister Tilman Fuchs war nur 20 Tage nach seinem Dienstbeginn zu Gast in der bischöflichen Gesamtschule und hörte zu, was die Generation von morgen bewegen will. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit UNICEF statt – an dem Datum, an dem vor 35 Jahren die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet wurde.

Bereits vor einigen Wochen hatte die UNICEF-Hochschulgruppe Münster Workshops an der Friedensschule durchgeführt. Unter dem Motto „Listen to the Future“ entwickelten Schülerinnen und Schüler Visionen zu Mobilität, Integration und Sport. Nun stellten Valentin, Jakob sowie Emma und Rodrigo ihre Ergebnisse vor – und forderten den Oberbürgermeister heraus.

Valentin kritisierte Münsters zentrales Busliniensystem. Seine Vision: Ein Nahverkehr, der flexibel, dezentral und jugendfreundlich ist. Fuchs zeigte sich offen: „Die, die ihn gestalten, denken eher an Menschen, die nicht mehr mobil sind. Wir müssen zusammen mit jungen Menschen auf diesen Plan schauen. Das nehme ich als Anregung mit.“

Jakob wünscht sich eine Sportstadt, die jedem offensteht: bessere Zugänge zu Sporthallen, auch an Wochenenden und Feiertagen, ein Erlebnisbad und finanzielle Unterstützung für einkommensschwache Familien. Fuchs: „Die Sporthallen sind überbucht. Wir müssen neue bauen und gleichzeitig prüfen, wie wir bestehende Hallen länger öffnen können.“ Förderprogramme gebe es bereits. „Wir müssen diese sichtbarer machen“, betonte der Oberbürgermeister. Eine zentrale Informationsstelle könne künftig helfen.

In der Fragerunde rückte die Klimafolgenanpassung in den Fokus: Wie bleibt Münster trotz heißer Sommer lebenswert, wollte Johanna wissen. „Wir müssen Flächen entsiegeln“, erklärte Fuchs. „Das Modell ‚Schwammstadt‘ bedeutet: Wir wollen Regenwasser lokal speichern, anstatt es direkt in die Kanalisation abzuleiten.“ Auch mehr Bäume und Schattenräume sollen die Innenstadt künftig zu einem angenehmeren Ort machen.

Auch die finanzielle Lage der Stadt wurde kritisch hinterfragt. Eine Schülerin sprach die hohe Verschuldung an: „Wir sind die Generation, die das zurückzahlen muss.“ Fuchs bestätigte die Herausforderung: „Münster ist verschuldet. Aber wir sind noch handlungsfähig und wollen das unbedingt bleiben.“ Seine Prioritäten als Oberbürgermeister für die kommenden Jahre: Bildung, Klimaschutz und Klimafolgenanpassung, Wohnen und Mobilität.

Ann-Christin Ladermann
 

Das Gebäude der Friedensschule ziert ab sofort ein neues Schild mit dem Namen der Schule.

© Friedensschule