„Ökumene als Bereicherung“

, Stadtdekanat Münster

Es war eine Begegnung, die vor 400 Jahren nicht denkbar gewesen wäre: Am 23. Mai 1618 löste der „Prager Fenstersturz“ den dreißigjährigen Krieg aus, bei dem Katholiken und Protestanten um die Vorherrschaft in Europa kämpften. Auf den Tag genau 400 Jahre später hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Münster (ACK) eingeladen. Es war das erste Treffen der Vorstandsmitglieder Jo Riemann, Margret Dick, Annethres Schweder und Karl-Heinz Gehrt sowie dem katholischen Stadtdechanten Jörg Hagemann und Ulf Schlien nach dessen Wahl zum Superintendenten des evangelischen Kirchenkreises Münster.

ACK-Vorstandsmitglieder und Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche sitzen zusammen am Tisch.

Jo Riemann, Margret Dick, Annethres Schweder, Karl-Heinz Gehrt, Stadtdechant Jörg Hagemann und Superintendent Ulf Schien (von links) sprachen über ökumenische Vorhaben in der Stadt Münster.

© Sebastian Reimann

Die Begegnung stand unter dem Leitwort „so sollen wir alle zur Einheit im Glauben und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen … und Christus in seiner vollendeten Gestalt darstellen“. Diesen Anspruch aus dem Epheserbrief diskutierten die Teilnehmer zwei Stunden lang praktisch.

Auf dem Programm standen ein gemeinsamer Gruß an die münsterische Moscheegemeinde im Monat Ramadan, außerdem die Planungen zum Internationalen Friedenstag am Freitag, 21. September, und zum ökumenischen Fest am Pfingstmontag 2019 auf dem Domplatz. Thematisiert wurde auch die ökumenische Begleitung von Ehrenamtlichen, die im Krankenhausbesuchsdienst tätig sind. Darüber hinaus stand die Kontaktpflege zur ACK Osnabrück sowie zu Christen anderer Konfessionen in Münster, die nicht Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sind, im Fokus. „All diese Themen zeigen beispielhaft, wie vielfältig die Aufgaben sind, die Christen gemeinsam angehen können“, erklärte die ACK-Vorsitzende Schweder. Weitere Vernetzungen seien angedacht, „damit Ökumene nicht als Mehrarbeit, sondern als gegenseitige Entlastung und Bereicherung erfahren wird“. 

Ann-Christin Ladermann