Ökumenische Notfallseelsorge startet im Herbst neuen Grundlagenkurs

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Rund 150 ehrenamtliche Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger sind im Münsterland im Einsatz. Sie leisten Beistand, Begleitung und Hilfe in plötzlichen und unerwarteten Notfällen. Im Herbst startet ein Grundlagenkurs für Interessierte, die sich eine ehrenamtliche Tätigkeit im Team der Notfallseelsorge vorstellen können.

„Die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger stehen Betroffenen und Angehörigen in den ersten Stunden nach einem Notfall bei. Sie begleiten Angehörige bei der Identifizierung von Toten und sind an der Seite der Polizei, wenn eine Todesnachricht überbracht werden muss“, skizziert Pfarrerin Alexandra Hippchen, Koordinatorin der Notfallseelsorge im Münsterland, den Einsatzbereich der ehrenamtlichen Helfer. „Dabei geht es in erster Linie um Nähe und Präsenz. Worte sind in diesen Situationen nicht das Wichtigste“, weiß Pastoralreferent Andreas Naumann-Hinz. Er ist Ansprechpartner für die Notfallseelsorge im Kreis Coesfeld. „Die meisten Einsätze finden bei den Menschen zu Hause statt, wenn es um häusliche Unfälle, Suizid oder Gewalttaten geht. Große Lagen wie unlängst die Amokfahrt in Münster am Kiepenkerl sind selten“, macht Hippchen deutlich.

Alexandra Hippchen und Andreas Naumann-Hinz halten gemeinsam eine Jacke der Notfallseelsorge in den Händen.

Alexandra Hippchen und Andreas Naumann-Hinz werben für die ehramtliche Mitarbeit im Team der Notfallseelsorge.

Der neue Grundlagenkurs startet im Herbst und richtet sich an haupt- und nebenamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie interessierte Menschen, die sich eine Mitarbeit im Team der Notfallseelsorge im Münsterland vorstellen können. Bestandteil des Kurses sind unter anderem die Einführung in die Technik der Gesprächsführung, Grundlagen der Psychotraumatologie, Umgang mit Kindern oder auch Worte und Rituale in der Notfallseelsorge. Neben der Teilnahme an fünf Fortbildungswochenenden, die zwischen Oktober 2018 und Februar 2019 in Münster stattfinden, ist ein Mindestalter von 25 Jahren, psychische Gesundheit, Fahrtüchtigkeit sowie die Bereitschaft, nach der Ausbildung mindestens ein Jahr lang als Notfallseelsorgerin und -seelsorger tätig zu sein, Voraussetzung für den späteren Einsatz. Die Ausbildung ist für die Teilnehmenden kostenlos.

Der Einsatz der Ehrenamtlichen erfolgt im Schichtsystem und ist flexibel handhabbar, sodass das Ehrenamt gut mit einer Berufstätigkeit zu vereinbaren ist. An mindestens 14 Tagen im Jahr sollte sich jedes Teammitglied in den Schichtplan eintragen.

„Man merkt, dass man Menschen helfen kann und man etwas bewirkt“, beschreibt Hippchen die Motivation der Ehrenamtlichen. Auch den Erwerb von zusätzlichen Kompetenzen sieht Naumann-Hinz als einen persönlichen Mehrwert für die Teilnehmer: „Ich erlebe eine sehr große Zufriedenheit in unserem Team“.
Die Anmeldung erfolgt nach einem Gespräch mit den Koordinatoren der Notfallseelsorge, E-Mail: notfallseelsorge@bistum-muenster.de.

Text/ Bild: Evangelischer Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken