© Schmelting

Ökumenische "Schöpfungszeit" in Goch eröffnet

Die Menschen halten und gestalten die Welt mit ihren Händen: Dies machte eine Aktion am Anfang des Gottesdienstes zur Eröffnung der diesjährigen Schöpfungszeit deutlich. Eine große, aufgeblasene Erdkugel wanderte durch die Reihen in der evangelischen Kirche Goch. „Bitte behandelt sie gut und lasst sie nicht fallen“, gab Reiner Weidemann, Mitglied des Pfarrgemeinderats St. Arnold Janssen Goch, mit auf den Weg.

„Einfach. Mit allen.“, so lautet das Thema der Schöpfungszeit und ihrer Veranstaltungen im Kreisdekanat und Evangelischem Kirchenkreis Kleve. „Wir haben Wohngruppen für Menschen mit Behinderung angesprochen, leider erlaubt deren Mobilität und die Personalsituation nicht, dass heute Abend viele von ihnen dabei sein können“, erläuterte Weidemann. Damit Menschen mit Behinderung mehr als nur „dabei sein“ konnten, wurden Wortbeiträge in leicht verständlicher Sprache gehalten, inklusive der Predigt. Pfarrer Gunnar Krüger, evangelischer Seelsorger an der LVR-Klinik und Vorsitzender des Fachausschusses Inklusive Seelsorge im Kirchenkreis, merkte selbstkritisch an: „Wir in der Kirche verwenden manchmal Begriffe, die für Menschen mit und ohne Behinderung nicht mehr verständlich und nicht selbsterklärlich sind.“ Er verglich Gottes Schöpfung mit der Formung eines Tonkrugs. „Alle Menschen sind unterschiedlich und genau so gewollt.“ Wenn mal was danebenginge, so würde nichts zurückgelassen, sondern neu geformt.

Einen einfachen Zugang schaffe die Musik. Sie beinhaltet neben der Text- auch eine starke emotionale Ebene. Die Gospelsängerinnen und –sänger der „Different Voices“ aus Emmerich trugen zum fröhlichen Charakter des Gottesdienstes bei – mit Solostücken und der Begleitung der Gemeindelieder „Eingeladen zum Fest des Glaubens“, „Eine Handvoll Erde“ oder „Er hält die ganze Welt“.

Besucherinnen und Besucher konnten sich eine Brottüte am Ausgang mitnehmen, darin ein Zettel: Die Brottüte soll daran erinnern, dass es neben Plastik auch umweltschonendere Verpackungen gibt und daran, wie leicht wir sie mit Essen füllen könnten. Während viele andere Menschen auf der Erde hungern. Die Tüte erinnert daran, wie reich im Vergleich die meisten Menschen in Deutschland sind und fragt die Leser, ob sie bei Gelegenheit davon etwas abgeben können. Zeit, Geld, Kleidung oder etwas anderes, Möglichkeiten gibt es viele. „Mit allen“, appelliert auch hier daran, über den eigenen Tellerrand zu schauen und zu handeln.

Weitere Informationen und Termine gibt es beim Kreisdekanat Kleve und beim Evangelischen Kirchenkreis Kleve.

Stefan Schmelting (Evangelischer Kirchenkreis Kleve)