„Ohne Musik fehlt etwas“

, Kreisdekanat Warendorf

Es war keine Liebe auf den ersten Blick. „Mich hat die Orgel an sich nicht sofort interessiert, sondern eher die Idee, dieses Instrument spielen zu können“, erinnert sich Monika Mayer Martins an frühere Zeiten. Ein Gedanke, der sie auch bei anderen Instrumenten stets angetrieben hat. Nicht ohne Grund beherrscht die 55-Jährige Blockflöte, Klarinette, Saxophon, Querflöte und Gitarre. Nun hat sie auch der Ehrgeiz bei der Orgel gepackt. Seit Oktober absolviert sie beim Bistum Münster eine zweijährige Ausbildung zur nebenberuflichen C-Kirchenmusikerin. 

Monika Mayer Martins aus Telgte absolviert beim Bistum Münster eine zweijährige Ausbildung zur nebenberuflichen C-Kirchenmusikerin.

© Bistum Münster

Musik, ganz besonders das Singen, spielt in Monika Mayer Martins Leben schon immer eine Rolle. Leitete sie früher den Jungen Chor in Telgte, singt sie inzwischen im Propsteichor und der Schola der Pfarrei sowie im Palestrina-Kreis mit Menschen aus ganz Deutschland, der zweimal im Jahr für mehrere Tage zusammenkommt. Freude macht ihr zudem seit mehr als 20 Jahren die Leitung des Singekreises in Warendorf-Milte. „Meistens begleite ich den Chor auf der Gitarre“, berichtet die Telgterin von den wöchentlichen Proben. 

Für Monika Mayer Martins ist das noch nicht genug Musik im Leben: Vor zehn Jahren nahm sie bewusst auf dem Klavierhocker Platz, seitdem erhält sie in unregelmäßigen Abständen Unterricht, derzeit von Propsteikantor Michael Schmitt-Prinz. Bei Einsätzen mit dem Chor oder der Schola oben auf der Orgelbühne fiel ihr Blick immer öfter auf die „Königin der Instrumente“, wie die Orgel auch genannt wird. „Ich wollte es einfach mal gerne ausprobieren“, erinnert sie sich. Was mit einer Frage an den Kantor begann, ging in Orgelunterricht und schließlich in die Aufnahmeprüfung für die C-Ausbildung über. 

„Es ist eine echte Herausforderung für mich“, gibt Monika Mayer Martins zu. Wöchentlicher Unterricht durch Regionalkantor Gregor Loers, dazu fast tägliches Üben an den Werktagen ist ein Muss für die Musikliebhaberin. Der Fingersatz, die Koordination von Tasten und Pedal – jeder kleine Erfolg stimmt sie froh. Gerne verwendet die Mutter eines ebenfalls musikalischen, inzwischen erwachsenen Sohnes die leisen Töne beim Üben. „Die Flöte oder die Oboe, das sind Klänge, die ich mag“, sagt sie. 

Zum theoretischen Teil treffen sich die Teilnehmenden des Ausbildungskurses immer freitags von 17 bis 21 Uhr in der Kirchenmusikschule in Münster. Neben Literaturspiel, Chorleitung, Liturgiegesang und Tonsatz/Gehörbildung müssen sie Sprechen und Singen sowie Meilensteine der Musikgeschichte und allgemeine Details zum Orgelbau lernen. „Ich nehme sehr viel von den Einheiten mit“, sagt Monika Mayer Martins, die später einmal, wenn sie sicher fühlt, Gottesdienste auf der Orgel begleiten möchte, denn sie weiß: „Ohne Musik würde in der Liturgie etwas ganz Entscheidendes fehlen.“ 
Die neuen Ausbildungskurse zum C-Kirchenmusiker im Bistum Münster starten im Herbst 2023. Darauf weist Ulrich Grimpe vom Referat Kirchenmusik hin. Voraussetzung sind gute Grundkenntnisse im Klavierspiel, eine bildungsfähige Stimme, das Erkennen von einfachen Intervallen und Harmonien sowie vor allem Freude am Erlernen des Orgelspiels und an der Chorleitung .

Beginn der zweijährigen Ausbildung ist in der ersten Novemberwoche. Die Studiengebühren betragen monatlich 65 Euro. Anmeldungen sind bis zum 1. September im Referat Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat in Münster, Telefon 0251/495570, oder per Mail an möglich. Dort gibt es auch weitere Informationen. Die Aufnahmeprüfung für den nächsten Kursus findet am Freitag, 8. September, in Münster statt.

Ann-Christin Ladermann