Ordensleute feiern mit Bischof Felix ihre Ordensjubiläen

Es waren insgesamt Jahrhunderte des – wie Bischof Dr. Felix Genn es formulierte – „treuen Dienstes und des Lebens mit Gott“, die am 12. Oktober im St.-Paulus-Dom Münster zusammengekommen sind. Denn dort feierte der Bischof mit mehr als 80 diesjährigen Ordensjubilarinnen und -jubilaren aus dem Bistum Münster einen Gottesdienst.

In dem Gottesdienst, den die Fachstelle Orden, Säkularinstitute und Geistliche Gemeinschaften des Bistums vorbereitet hatte, dankte der Bischof den Ordensleuten für ihren Dienst. Er bat sie, auch künftig unabhängig von vielleicht nachlassenden Kräften diese in die Kirche zu geben: „Wir und ich brauchen Ihre Investition des Gebets.“

In der Predigt erinnerte Genn mit Blick auf das Tagesevangelium daran, dass in der Kirche und in Ordensgemeinschaften früher „alles bis ins Letzte“ geregelt gewesen sei, während es einem heute manchmal „zu lax“ vorkommen möge. Insbesondere Ordenschristen seien früher vor allem dann gute Ordenschristen gewesen, wenn sie buchstabengenau alle Regeln einhielten.

Jesus aber spüre, wenn die hinter einer solchen Strenge stehende Haltung nicht stimmig sei. „Ihm geht es um das Innere, die innere Haltung bleibt immer bestimmend“, sagte der Bischof. Unter Bezug auf ein im Evangelium verwendetes sprachliches Bild betonte er: „Was Gott an Begabungen und Kompetenzen in die Schüsseln Ihres Lebens hineingelegt hat, haben Sie immer an Andere ausgeschüttet.“ Echte Reinheit bestehe nicht in der Einhaltung aller Vorgaben, sondern in einer solchen Gabe und Hingabe. Er sei dankbar für das „Potenzial an Liebe und Hingabe, das hier heute versammelt ist, und für diese Investition an Liebe.“

An dem Gottesdienst nahmen drei Ordenschristen mit 25-jährigem Ordensjubiläum teil sowie 17 mit 50-jährigem und 53 mit 60-jährigem. Sechs Personen feierten ihr 65-jähriges sowie je eine ihr 70-jähriges und ihr 75-jähriges Ordensjubiläum.

Anke Lucht