„Zukunft einkaufen“ heißt das bistumsweite Projekt, an dem sich die Ostbeverner Pfarrei seit mehreren Jahren mit viel Leidenschaft beteiligt. Bis 2021 soll nun überprüft werden, ob Einkäufe und Anschaffungen in der Pfarrei und deren Einrichtungen fairen und ökologischen Kriterien genügen – von Kaffee und Tee über Papier bis hin zu Strom und Wärme. Zu den weiteren Standards gehören die Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen zum fairen Handel sowie die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen. Ein mit fair gehandelten Produkten gefüllter Einkaufswagen im Altarraum der Pfarrkirche machte außerdem auf eine Kampagne des Hilfswerks Misereor aufmerksam: „Fair ist, nicht billig einzukaufen, wofür andere teuer bezahlen.“ Misereor zählt zu den Mitbegründern des fairen Handels und engagiert sich bereits seit Jahrzehnten für faire Handelsbeziehungen.
St. Ambrosius in Ostbevern ist eine der ersten Kirchengemeinden im Bistum Münster, die für ihr Engagement zertifiziert worden ist. „Ich überreiche Ihnen hier und heute die Urkunde persönlich, möchte damit aber ein Zeichen für das ganze Bistum setzen“, betonte Genn in seiner Predigt. Mit dem Engagement für eine bessere Umwelt seien viele Menschen im Bistum „im Einsatz Gottes“ tätig. „Wir können nicht groß von der Bewahrung der Schöpfung reden und selber tun wir nichts“, betonte Genn und verdeutlichte weiter: „Wir können nicht begeistert sein, dass Franziskus zum ersten Mal in der Geschichte eine Sozialenzyklika über das Thema Schöpfung geschrieben hat und wir tun nichts.“ Mit der Zertifizierung der Ostbeverner Kirchengemeinde verband er darum einen Wunsch: „Mögen sich viele weitere Gemeinden ihrem Beispiel anschließen.“
An den feierlichen Gottesdienst, der musikalisch durch den Chor „Skysingers“ gestaltet worden war, schloss sich ein Festakt im Edith-Stein-Haus an. Im Mittelpunkt stand das 30-jährige Bestehen des Eine-Welt-Ladens. Pfarrer Michael Mombauer hob hervor, dass dieser durch die Impulse, die von dem Laden und dem Einsatz der dort tätigen Ehrenamtlichen ausgingen, maßgeblich zur Zertifizierung als öko-faire Gemeinde beigetragen habe. Mit Blick auf die zurückliegenden Jahre berichteten die Ehrenamtlichen von einer Bewusstseinsänderung der Konsumenten. Längst würden nicht nur in den Kirchenhäusern faire Produkte ausgeschenkt, auch im Rathaus sowie in vielen Gaststätten und Vereinen Ostbeverns sei es selbstverständlich, dass beispielsweise der Kaffee aus fairem Handel komme.
Ann-Christin Ladermann