Otto Möllenhoff führt seit 20 Jahren durch Münsters Stadt und Kirchen

, Stadtdekanat Münster

Wenn mittwochs der Zeiger an der Uhr der Lambertikirche 15 Uhr zeigt, ist Dr. Otto Möllenhoff ganz in seinem Element. Vor dem Kirchenfoyer an der Ecke Salzstraße und Kirchplatz steht der 83-Jährige dann bereit, um Interessierte durch Münsters Kirchen und Straßen zu führen. Touristen, die in der Stadt weilen, aber auch Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, das kostenfreie Angebot des Kirchenfoyers zu nutzen. Möllenhoff verspricht: „Keine Führung ist gleich. Man kann immer etwas Neues erfahren.“

Dr. Otto Möllenhoff (links), ehrenamtlicher Kirchenführer, und Rupert König, Leiter des Kirchenfoyers in Münster, freuen sich über Interessierte an dem Angebot der Bistumseinrichtung.

© Bistum Münster

Dr. Otto Möllenhoff in seinem Element: Jeden Mittwoch führt der 83-Jährige durch Münsters Straßen und Kirchen.

© Bistum Münster

Der Ruheständler, der seit fast 60 Jahren in Münster lebt, ist ein wandelndes Lexikon, was Geschichte und Kunstgeschichte der Stadt angeht. Gänzlich ohne Unterlagen führt Möllenhoff durch Münsters Stadtgeschichte, geht auf die Architektur der einzelnen Epochen ein, weiß über Adelspaläste und Bügerhäuser Bescheid – und ist nicht zuletzt ein Kenner von Münsters Innenstadtkirchen. Neun verschiedene Führungen, die er über das Kirchenfoyer immer mittwochs unter dem Titel „Mit anderen Augen (ge)sehen“ anbietet, hat er im Kopf und variiert je nach Publikum. Auch individuelle Anfragen für Führungen sind möglich: „Man kann mich gerne über das Kirchenfoyer ansprechen und mir Wünsche mitteilen“, freut er sich immer über Interesse.

Das historische Münster war schon immer Möllenhoffs große Leidenschaft. In Punkto Stadt- und Kirchenführungen bringt er viel Erfahrung mit. Zu Beginn seines Studiums schloss er sich dem Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine an, war später mehrere Jahre als Vorsitzender tätig. „Neben meinem Hauptberuf habe ich in der Zeit zu bestimmten Anlässen Führungen für kleinere Gruppen angeboten“, blickt er zurück. Als schließlich im März 2003 das Kirchenfoyer als Treffpunkt und Anlaufstelle für Seelsorge und Beratung mitten in der Stadt gegründet wurde, gehörte Möllenhoff zu den Gründungsmitgliedern. Für ihn war schnell klar: „Es braucht ein Angebot, um die Bereiche Information und Kultur abzudecken.“ 

Seitdem bietet Möllenhoff mit Fachwissen und Detailkenntnissen Interessierten einen anderen Blicken auf die Stadt. Bewusst verzichtet er auf Unterlagen: „Ich möchte die Menschen mit meinen Erzählungen packen, nicht mit Zetteln und Abbildungen“, betont er. Und auch für ihn selbst sieht der 83-Jährige das als Vorteil: „Das hält mich fit im Kopf.“ 

Für Rupert König, Leiter des Kirchenfoyers, ist Möllenhoffs ehrenamtlicher Einsatz ein wahrer Schatz: „Wer an seinen Führungen teilnimmt, der bekommt echte Stadt- und Glaubensgeschichte vermittelt“, sagt er. Nachdem das Angebot während der coronabedingten Lockdowns aussetzen musste, führt Möllenhoff ab sofort wieder mittwochs um 15 Uhr durch Münsters Stadt und Kirchen. Treffpunkt ist das Kirchenfoyer, Salzstraße 1. 

Ann-Christin Ladermann