Papst entsendet Pater Franz Siegmund als ‚Missionar der Barmherzigkeit‘

"Zuspruch und Stärkung, das ist für das Sakrament der Versöhnung wichtig." Kapuzinerpater Franz Siegmund spricht aus Erfahrung: Im St.-Paulus-Dom in Münster ist er an fünf Tagen in der Woche als Beichtvater tätig.

Von Papst Franziskus ist er am 9. Februar in Rom als ‚Missionar der Barmherzigkeit‘ ausgesandt worden. Insgesamt 1.071 Ordensmänner und Priester, darunter 19 Deutsche, hat der Papst mit besonderen Vollmachten ausgestattet. Auch Pater Franz darf nun Menschen von Sünden lossprechen, von denen normalerweise nur der Apostolische Stuhl freisprechen kann.

Mit rund 700 anderen Priestern aus der ganzen Welt wurde Pater Franz von Papst Franziskus einen Tag vor Aschermittwoch in Rom empfangen. "Wir haben uns in verschiedenen Sprachgruppen an der Engelsburg getroffen und sind von dort betend und singend zum Petersdom gepilgert", erzählt der Kapuzinerpater. In der Sala Regia, dem Audienzsaal im Apostolischen Palast, habe dann die Begegnung mit dem Papst stattgefunden.

In seiner Ansprache habe dieser auf die Bedeutung der Beichte als Sakrament der Vergebung und der Barmherzigkeit hingewiesen. Gute Beichtväter müssten Worte und Gesten richtig zu deuten wissen, habe der Papst gesagt. "Und er hat uns mitgegeben, geduldig und aufmerksam zu sein, genau hinzuhören und ein besonderes Verständnis für Menschen in Grenzsituationen zu haben", erinnert sich Pater Franz. Vor dem Gottesdienst mit Papst Franziskus am Aschermittwoch habe jeder ‚Missionar der Barmherzigkeit‘ noch eine Urkunde und eine Stola mit dem Logo des ‚Jahres der Barmherzigkeit‘ bekommen.

Für den Kapuzinerpater steht fest, dass der Papst mit der Aussendung der ‚Missionare der Barmherzigkeit‘ ein Zeichen setzen möchte: "Jeder wird aufgenommen, der Vergebung sucht", erklärt Pater Franz. Seit seiner Priesterweihe 1970 nimmt er Menschen die Beichte ab und spricht sie von ihren Sünden los. "Damals gab es noch einen großen Andrang vor den Beichtstühlen", erinnert sich der 73-Jährige. Zur gleichen Zeit sei die Form des Bußgottesdienstes aufgekommen, bei der die Menschen "eine Gemeinschaft erleben, die sich anrufen lässt und bereit zur Umkehr ist", sagt er.

Heute blieben die Massen vor den Beichtstühlen zwar aus, dennoch erlebe er in den Gesprächen eine große Bereitschaft zur Umkehr bei denjenigen, die das Sakrament der Vergebung erfahren. "Gerade in der lebendigen Stadt Münster beobachte ich eine Vielfalt von Menschen, die zur Beichte kommen", erklärt Pater Franz. "Von jungen Studenten bis hin zu älteren Gläubigen."

Text: Bischöfliche Pressestelle / 16.02.16
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