Paßlick übernimmt Beerdigungsdienst

, Kreisdekanat Steinfurt

Peter Paßlick ist überzeugt, „die christliche Botschaft ist eine der besten, um andere zu trösten“. Um zu trösten, aber auch, um Zuversicht weiterzugeben, übernimmt der 70-Jährige künftig ehrenamtlich Beerdigungsfeiern in der katholischen Pfarrei St. Lambertus in Ochtrup: „Ich möchte Menschen, die um ein Familienmitglied, um einen Freund trauern, Hoffnung aus dem Glauben schenken.“ Auf seinen neuen Dienst hat er sich gemeinsam mit anderen Freiwilligen aus dem Bistum Münster gut vorbereitet. Trotzdem bleibt der Respekt vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Nach seiner offiziellen Beauftragung durch Pfarrer Stefan Hörstrup am Wochenende steht am kommenden Donnerstag schon die erste Beerdigung auf seinem Dienstplan.

Peter Paßlick

Peter Paßlick übernimmt künftig Beerdigungsdienste in der Ochtruper Pfarrei St. Lambertus.

© Bistum Münster

Als ihn Pfarrer Hörstrup vor längerer Zeit gefragt hat, ob er sich diesen Dienst für sich vorstellen könnte, „da musste ich nur kurz überlegen“, erinnert sich der ehemalige Lehrer für Mathematik und Religion. Peter Paßlick war immer in der Pfarrei aktiv, als Lektor, Kommunionhelfer, Sänger im Kirchenchor. Zudem engagiert er sich seit seiner Pensionierung vor sieben Jahr im Ochtruper Hospizverein, begleitet Menschen in der letzten Lebensphase. Und diese eigenen Erfahrungen mit dem Abschiednehmen sind es, die den verheirateten Vater von zwei erwachsenen Kindern für dieses Thema sensibel gemacht haben.

Vor der ersten Beerdigung spürt der Ochtruper eine positive Anspannung: „Ich hoffe, dass ich die richtigen Worte finde und den Verstorbenen passend beschreibe.“ Dazu sei es wichtig, im Trauergespräch gut zuzuhören. Die Ansprache, weiß Peter Paßlick, ist immer ein Balanceakt zwischen Würdigung und Verkündigung. Und er möchte den Trauernden auch etwas von seiner österlich geprägten Überzeugung mitgeben: „Nach dem Tod werden wir Gottes Nähe spüren, er wird jeden mit offenen Armen bei sich aufnehmen.“

Dass der Beerdigungsdienst ein besonderer ist, ein Dienst am Toten für die Lebenden, dessen ist sich Peter Paßlick sehr bewusst. Die Ausbildung in einer vertrauensvollen Gruppenatmosphäre mit mehrtägigen Modulen, Tagesveranstaltungen sowie Eignungsgesprächen verteilt über acht Monate, haben ihm am Ende das Gefühl gegeben, ein gutes Rüstzeug zu haben. Zu den Inhalten gehörte es, sich mit dem eigenen Glauben sowie dem christlichen Verständnis von Tod und Auferstehung auseinanderzusetzen. Ebenso standen rechtliche Grundlagen, der Ablauf von Begräbnisfeiern als auch Rollenspiele, in denen sie sich praktisch auf Trauergespräche und -ansprachen vorbereiten konnten, auf dem Lehrplan.

Die Kraft fürs Beerdigen zieht Peter Paßlick aus seinem Glauben – und er holt sie sich im Urlaub: „Dieses Gefühl von Weite, wenn man aufs Meer schaut, macht mich froh und glücklich.“ Sein Lieblingspsalm aus der Bibel passt perfekt zu Glaube und Meer: Du führst mich hinaus ins Weite, machst meine Finsternis hell.

Gudrun Niewöhner