Petrus-Gilde informierte sich über kirchliche Medienarbeit

, Bistum Münster, Kreisdekanat Recklinghausen

Würde Jesus heute in einer Talkshow sitzen, wenn er 2000 Jahre später geboren worden wäre? Diese Frage wurde beim Treffen der Petrus-Gilde in Recklinghausen nicht abschließend beantwortet. 

DOMRADIO.DE-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen informierte Mitglieder der Petrus-Gilde in Recklinghausen über kirchliches Medienengagement.

© Domradio.de

Dafür erfuhren die erschienenen Gildefreundinnen und -freunde alles aus der Welt der Kirche und der Medien. DOMRADIO.DE-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen war aus Köln angereist und verriet den Interessierten, dass bundesweit inzwischen mehr Gläubige die Gottesdienstübertragungen in den Medien verfolgen, als tatsächlich in die Kirche gehen. 

Allein DOMRADIO.DE überträgt bundesweit über 750 Gottesdienste pro Jahr im Internet. Auch wenn die Rekordzahlen aus den Corona-Jahren nicht mehr ganz erreicht werden, sind Fernsehgottesdienste bei Christen sehr beliebt. Kein Wunder in einer Informations- und Mediengesellschaft, in der der Durchschnittsbürger fast zehn Stunden am Tag Medien konsumiert. 

Für Brüggenjürgen, der auch fünf Jahre lang RTL-Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz war, ist die Notwendigkeit eines kirchlichen Medienengagements so sicher wie das Amen in der Kirche: „Wir haben eine Frohe Botschaft, die wir weitergeben wollen, da können wir auf die Möglichkeiten der digitalen Welt nicht verzichten.“ Natürlich stecke die Kirche in einer großen Glaubwürdigkeitskrise: „Wenn weniger als zehn Prozent der Menschen der Kirche nicht mehr vertrauen, schrillen nicht nur im Bistum Münster die Alarmglocken!“ 

Das Erzbistum Köln setzt deshalb konsequent auf professionelle journalistische Medienarbeit. „Natürlich blenden wir die Kirchenkrise oder beispielsweise kritische Fragen an den Kölner Kardinal in unserem Programm nicht einfach aus. Aber gerade diese Offenheit in unserer Berichterstattung schafft das notwendige Vertrauen“, versicherte Brüggenjürgen. 
Die aktuellen Medienzahlen scheinen dem kirchlichen Medienmacher Recht zu geben.

Während die Zahl der Kirchenaustritte in Köln Jahr für Jahr Rekordwerte erreicht, verzeichnet DOMRADIO.DE eine steigende Nutzung. Gut 30.000 Nutzer steuern täglich allein die Homepage an. „Wenn wir Internet, Radio, Fernsehen und Social Media zusammenzählen, erreichen wir Tag für Tag ein richtig großes Fußballstadion voller Menschen – unser guter Draht nach oben funktioniert offenbar!“, freute sich der Moderator. Eine etwas andere frohe Botschaft, über die sich zumindest die Petrus-Gilde in Recklinghausen am Mittwochabend freute. 

Michaela Kiepe