Pfadfinderinnen überreichen Friedenslicht an Bundesminister

, Bistum Münster

Gar nicht so einfach, mit dem Friedenslicht durch die Sicherheitskontrolle im Bundestag zu kommen. Das haben Celina Menk und Karina Voges am 11. und 12. Dezember festgestellt. „Die Laterne ist aus Metall und schlägt bei den Detektoren natürlich an. Und bei der Alternative, dem Taschenscanner, ist die Flamme sogar ausgegangen.“ Gut, dass die zehn Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Deutschland noch ein zweites Friedenslicht zur Hand hatten, das sie beim sogenannten „politischen Friedenslicht“ in den Ministerien in Berlin verteilen konnten. Eine aufregende Erfahrung für die beiden Pfadfinderinnen aus dem Bistum Münster.

Karina Voges (links) und Celina Menk haben die Pfadfinderinnen St. Georg beim politischen Friedenslicht in Berlin vertreten.

Auf einem internen Weihnachtsmarkt überreichten die Pfadfinderinnen und Pfadfinder, darunter Celina Menk (2. von rechts), das Friedenslicht an Arbeitsminister Hubertus Heil.

Karina Voges gibt das Friedenslicht weiter an Landwirtschaftsminister Cem Özdemir.

Celina Menk (rechts) und Karina Voges (2. von rechts) im Austausch mit Familienministerin Lisa Paus.

„Man musste sich bewerben, um dabei sein zu können“, berichtet Karina Voges aus Sendenhorst. Seit sie acht Jahre alt ist, gehört sie zur Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG). Schon ihre Eltern und ihre Schwester waren Mitglied in dem katholischen Verband. Selbst jetzt, wo die 25-Jährige Bauingenieurwesen in Dortmund studiert, ist sie regelmäßig in der Heimat, um am Verbandsleben teilzunehmen. Die Friedenslicht-Aktion ist jedes Jahr ein Highlight, das „politische Friedenslicht“ für Karina Voges eine Premiere: „Ich finde dieses Zeichen so wichtig. Wir zeigen damit, wie wichtig Frieden ist und dass jeder ein Teil davon ist.“

Als Diözesanvorsitzende der PSG Münster durfte Celina Menk schon 2021 Bundestagsluft schnuppern und ein Umweltprojekt vor der Kinderkommission präsentieren. „Ich bin sehr interessiert an der jugendpolitischen Vertretung der PSG und dem Austausch mit weiteren politisch aktiven Pfadinder*innen und Politiker*innen“, hatte die 24-Jährige deshalb in ihre Bewerbung für die Teilnahme am politischen Friedenslicht geschrieben – und den Zuschlag bekommen. „Frieden kann über Grenzen hinweg funktionieren, dafür steht das Friedenslicht“, ist die Design-Studentin, die in Ottmarsbocholt aufgewachsen ist, überzeugt.

Gemeinsam mit jeweils zwei Vertreterinnen und Vertretern der anderen Mitgliedsverbände im Ring deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände besuchten Celina Menk und Karina Voges an zwei Tagen 17 Ministerien und politische Einrichtungen in Berlin, begegneten unter anderem Arbeitsminister Hubertus Heil, Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Familienministerin Lisa Paus. „Wir wurden überall sehr herzlich empfangen“, berichtet Karina Voges.

Im Bundesministerium für Arbeit und Soziales sei das Friedenslicht auf einem kleinen, internen Weihnachtsmarkt übergeben worden, im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend habe es eine „Talkrunde“ gegeben und in der Bundespolizeidirektion seien die Beamtinnen und Beamten spürbar aufgeregt gewesen, weil die Einrichtung zum ersten Mal das Friedenslicht erhalten hat, schildern die beiden jungen Frauen ihre Eindrücke. „Wir haben die Gelegenheit genutzt, um uns mit den Politikerinnen und Politikern auch über andere jugendpolitische Themen auszutauschen, beispielsweise über die Partizipation von Jugendlichen und die Vereinbarkeit von Arbeit und Ehrenamt“, nennt Celina Menk Beispiele.

Interessant sei besonders das Gespräch über Frieden mit Sven Giegold gewesen, der als Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klima mit über Waffenexporte entscheidet. „Wir haben ihn – wie alle anderen auch – nach seiner Haltung zu unserem Jahresthema ‚Auf der Suche nach Frieden‘ gefragt“, sagt Celina Menk. „Gegenseitiger Respekt“, „Miteinander statt gegeneinander“: Diese und weitere Antworten hätten er und seine Kollegen auf kleine Fähnchen geschrieben und in eine Landkarte gepinnt, die die Etappen auf der Suche nach Frieden in Berlin symbolisierten.

„Wir haben ein Zeichen für den Frieden nach Berlin gebracht und nehmen gleichzeitig viele Friedensbotschaften mit zurück“, freuen sich die beiden Vertreterinnen aus dem Bistum Münster. Ihr nächster Höhepunkt: Die Aussendung des Friedenslichtes im St.-Paulus-Dom in Münster am Sonntag, 17. Dezember. „Wir dürfen die Hoffnung auf Frieden nicht verlieren. In diesem Wunsch eint das Friedenslicht alle Menschen – den Nachbarn nebenan genauso wie die Politikerin in Berlin“, sind sich die beiden einig.

Text: Bischöfliche Pressestelle / Ann-Christin Ladermann
Bilder: RdP / Jacob Maibaum

Hintergrund

​​​​​​​Zum Ring deutscher Pfadfinder*innenverbände (Rdp) gehören die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG – katholisch), die Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG – katholisch), der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP – interkonfessionell), der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP – evangelisch) und der Bund muslimischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen Deutschlands (BMPPD – muslimisch).