Pfarrei Heilig Kreuz ist zertifiziert

, Bistum Münster

„Dank sei Gott und Ihnen für Ihr Engagement. Dass Sie sich haben einladen lassen, sich für die Schöpfung zu engagieren“, wandte sich Weihbischof Stefan Zekorn am Ende seiner Predigt direkt an die Mitglieder der Schöpfungsgruppe von Heilig Kreuz. „Das war nie wichtiger als heute.“ Im Rahmen eines Gottesdienstes hat Zekorn die münsterische Pfarrei am 14. Oktober offiziell als öko-faire Gemeinde nach Level I des Umweltmanagementsystems „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ ausgezeichnet. 

Christoph Schäper (von links), Stephan Pahs, Kieu Mi Do und Guido Vagedes nahmen die Auszeichnung von Weihbischof Stefan Zekorn (Mitte) entgegen.

Christoph Schäper (von links), Stephan Pahs, Kieu Mi Do und Guido Vagedes nahmen die Auszeichnung von Weihbischof Stefan Zekorn (Mitte) entgegen.

© Bistum Münster

„Das Engagement in Heilig Kreuz mag global gesehen ein kleiner Tropfen sein. Und dennoch können wir etwas bewegen“, sprach der Weihbischof den Anwesenden Mut zu: „Schon durch unser Einkaufsverhalten können wir Produktionsprozesse beeinflussen.“ Bio und Fairtrade seien in den 1970-er Jahren für viele noch Fremdworte gewesen. Jetzt gebe es vieler Produkte in allen Supermärkten. „Wir können etwas bewegen. Wir können Transformationsprozesse aus der Mitte der Gesellschaft heraus in Gang setzen“, appellierte Zekorn an die Teilnehmenden.

Papst Franziskus habe vor kurzem das Schreiben „Laudate deum“ veröffentlicht, das für die Schöpfungsgruppe verfasst zu sein scheine. Der Papst schreibe darin: „Machen wir also Schluss mit der Vorstellung eines autonomen, allmächtigen, unbegrenzten Menschen und überdenken wir uns selbst, um uns auf eine demütigere und umfassendere Weise zu verstehen. Setzen wir also unsere Hoffnung auf Gott, der unser Schöpfer ist“, zitierte Zekorn aus dem Schreiben.

Dabei gehe es vor allem um eine andere Kultur des Lebens. Es gebe keine dauerhafte Veränderung ohne kulturellen Wandel. „Unsere Aufgabe als Christinnen und Christen ist es, aus der Verbindung mit der Schöpfung zu leben. Das führt zu einer anderen Haltung. Entscheidend ist, dass wir das, was wir tun, aus der Verbindung mit Gott heraustun. Gott lädt uns dazu ein. Worauf warten wir noch? Die Schöpfungsgruppe hat hier in Heilig Kreuz den Transformationsprozess in Gang gesetzt. Machen wir weiter.“

„Ab heute verwenden wir in unserem Gottesdiensten zertifizierten Biowein“, berichtete anschließend Stephan Pahs: „Diesen können Sie beim anschließenden Anstoßen auch probieren“, fuhr er zur Erheiterung der Mitfeiernden fort.

„In jedem Glaubensbekenntnis bekennen wir Gott als den Schöpfer der Welt. Gott hat uns mit einem freien Willen ausgestattet. Und mit der Verantwortung für Gottes Schöpfung“, so Pahs weiter. Im Jahr 2019 habe die Gemeinde daher einen Schöpfungstag veranstaltet und dabei eine Selbstverpflichtung zur Schöpfungsbewahrung abgegeben: „In diesem Zusammenhang ist unsere Schöpfungsgruppe gegründet worden.“

Level 1 sei jetzt erreicht, sagte Weihbischof Zekorn bei der Übergabe des Zertifikats und der Plakette: „Da ist noch Luft nach oben“, ergänzte er mit einem Lächeln.

Die zwölf Kriterien der Stufe eins des Umweltmanagementsystems „Zukunft einkaufen“ beinhalten die Bereiche Ökologie und Fairness. Für eine Zertifizierung müssen Pfarreien mindestens sechs dieser Kriterien erfüllen. Dazu gehören: Nutzung von Ökostrom, Recyclingpapier, Vermeiden von Müll und Einsparen von Energie. Zudem wird Wert auf einen öko-fairen Einkauf gelegt.

Jürgen Flatken