Pfarrei St. Agatha Mettingen ist jetzt ökofair

An ihrem Patronatsfest der heiligen Agatha konnte Thomas Kamp-Deister, Leiter des Referats Schöpfungsbewahrung beim Bistum Münster, die Kirchengemeinde St. Agatha in Mettingen als „ökofaire Gemeinde“ nach Stufe eins des Umweltmanagementsystems „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ auszeichnen.

Die heilige Agatha hat nach der Legende den Lavastrom auf Sizilien zum Stillstand gebracht und so die Menschen vor der herannahenden Katastrophe geschützt. Daher wird die heilige Agatha auch als Helferin gegen Klimakatastrophen verehrt. In einem Fenster der Agathakirche in Mettingen wird sie bezeichnenderweise mit einem brennenden Haus in der Hand dargestellt.

„Dieses Haus steht auch für das Haus der Erde, das brennt“, erklärte Pfarrer Benedikt Ende in der vollbesetzten Kirche zu Beginn des Festgottesdienstes, der ganz im Zeichen der Schöpfungsbewahrung und der Auszeichnung der Gemeinde stand. „Wir wollen unseren Teil zur Bewahrung der Schöpfung beitragen. Vieles haben wir in der Gemeinde schon umgesetzt. Die Auszeichnung als ökofaire Gemeinde ist ein weiterer Schritt, auf den wir noch mehr aufbauen wollen“, versprach er und appellierte an die Gemeinde „Tun wir das, was wir tun können, auch für die zukünftigen Kinder!“ Denn, so Ende in seiner Predigt, die Grundaussage der Bibel, dass Gottes Schöpfung gut ist, befreie uns nicht vom Tätigwerden für Gerechtigkeit gegenüber den Menschen und der Natur. „Gelingt es uns, den Schalter umzulegen, im Kopf wie im Herzen, dann handeln wir ganz im Geiste Jesu – und zugleich klimaverträglich.“ 

Kirchenfenster - Die bunte Bleiverglasung zeigt die heilige Agatha und das brennende Haus.

Kirchenfenster - Die bunte Bleiverglasung zeigt die heilige Agatha und das brennende Haus.

In ihren Fürbitten bat die stellvertretende Vorsitzende des Pfarreirats, Brigitte Farwick, entsprechend um die Gabe der Einsicht, des Maßhaltens und der Beharrlichkeit, um die Erde nachhaltig zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen. 

Dabei hat die Gemeinde schon viel erreicht: Vom Dach des St. Marien Kindergartens liefert eine Photovoltaikanlage grünen Strom. Die anderen Gebäude werden derzeit auf ihre Eignung für Photovoltaikanlagen überprüft. Die Lampen der Kirche sind inzwischen alle auf LED umgestellt. Bei Veranstaltungen ist Einweggeschirr tabu. Die Agatha-App informiert die Gemeindemitglieder digital, um Papier zu sparen. In den drei Kitas stehen Wassersprudler, für die alle Kinder eine Mehrwegflasche als Erstausstattung erhalten. Das einzige Fahrzeug in der Gemeinde ist ein ausschließlich elektrisch betriebener Bulli. Und im Garten des Pastors wurde eine Blühwiese angelegt. „Dies sind auch inspirierende Beispiele für andere Gemeinden“, lobte Thomas Kamp-Deister in seiner Laudatio im Anschluss an den Gottesdienst.
 
Die ökofairen Maßnahmen sind in einer vom Pfarreirat und Kirchenvorstand beschlossenen und veröffentlichten Selbstverpflichtungserklärung festgehalten. 
Doch damit nicht genug. Die Pfarrei hat schon die Termine für den Einstieg in die anspruchsvolle zweite Stufe von „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ gesetzt. Der ökofaire Prozess geht weiter.

Mehr Informationen zum Prozess als ökofaire Gemeinde in der Pfarrei St. Agatha in Mettingen. 
Mehr zum Projekt „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“. 

Text: Karola Wiedemann