Genau diese Ziele verfolgen die beiden Projektgruppen bei der Erstellung der Schutzkonzepte der Pfarrei und der Kitas, wozu das Bistum Münster alle Pfarreien und Einrichtungen verpflichtet hat. „Die Themen Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt sollen niemals wieder in die Gefahr geraten, unter den Teppich gekehrt zu werden“, verdeutlicht Pastoralreferent Stefan Leibold, wovon sich die Haupt- und Ehrenamtlichen bei der Erarbeitung haben leiten lassen. Nahezu alle Erzieherinnen und Erzieher sowie diejenigen, die in der Pfarrei mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, seien in den vergangenen Jahren in Präventionsschulungen sensibilisiert worden – etwas, das auch künftig regelmäßig wiederholt wird. Die Schutzkonzepte gehen noch einen Schritt weiter und halten auf gut 60 beziehungsweise 30 Seiten Maßnahmen fest, die das Risiko sexualisierter Gewalt senken.
Regeln zur Gestaltung von Nähe und Distanz
So müssen beispielsweise alle hauptamtlichen Mitarbeiter eine Selbstauskunftserklärung vorlegen und – wie alle Ehrenamtlichen, die regelmäßig Kontakt zu Kindern und Jugendlichen haben, auch - ein erweitertes Führungszeugnis. Im Herzstück der Schutzkonzepte, dem Verhaltenskodex, haben die Mitglieder der Arbeitsgruppen zudem Regeln zur Gestaltung von Nähe und Distanz sowie Sprache und Wortwahl zum Schutz von Kindern und Jugendlichen erarbeitet. Mit Leitfäden und Beschwerdewegen werden Haupt- und Ehrenamtliche handlungssicher und sprachfähig gemacht, um Opfern von Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt zur Seite stehen und sie bestmöglich unterstützen zu können. Aufgeführt sind außerdem die Kontaktdaten von externen Stellen sowie der beiden ernannten Präventionsfachkräften der Pfarrei, den Pastoralreferentinnen Katharina Löhring und Louisa Helmer. Für die Kitas übernimmt Christina Ostendorf diese Funktion. Sie werden künftig darauf achten, dass das ISK weiterentwickelt und fortgeschrieben wird.
Pfarrer Netzler freut es, dass sich viele Gruppen, Verbände und Einrichtungen an den Schutzkonzepten beteiligt und sich so in Erinnerung gerufen haben, was selbstverständlich sein sollte: „Unser christliches Menschenbild und damit die unbedingte Schutzwürdigkeit jedes Menschen, die Überzeugung, dass jeder Mensch von Gott bedingungslos gewollt, geliebt, angenommen und begleitet ist.“
Konzept für ehrenamtliches Engagement
Darin inbegriffen sind auch die rund 800 Ehrenamtlichen der Pfarrei und alle, die sich künftig engagieren wollen. Ihnen widmet die Pfarrei ein gesondertes Konzept, das ebenfalls am 21. März in Kraft gesetzt wurde. Darin ist nicht nur aufgeführt, in welcher Art und Weise sich freiwillig Engagierte einbringen können, sondern auch aus welchen Gründen sich ein Ehrenamt lohnt und wie bei Interesse Kontakt aufgenommen werden kann. Die Pfarrei St. Clemens ist eine der wenigen, die über eine Ehrenamtskoordinatorin verfügt. Christine Lucas ist Ansprechpartnerin für die unterschiedlichen Belange im Ehrenamt und unter Telefon 02501/91030-14 oder per Mail an lucas@bistum-muenster.de zu erreichen.
Alle drei Konzepte der Pfarrei St. Clemens stehen im Internet auf der Homepage der Pfarrei zum Download bereit.
Ann-Christin Ladermann