Bereits zum zweiten Mal traf sich die Gruppe, der Rosália Rodrigues, Pastoralreferentin in St. Laurentius in Senden, Jutta Tenhoff, Verbundleitung in St. Felizitas in Lüdinghausen, Christine Knuf, Pastoralreferentin in St. Lambertus in Ascheberg, Michael Kertelge, Pastoralreferent in St. Felizitas in Lüdinghausen, Martin Reuter, Pastoralreferent in St. Vitus in Olfen, Dr. Miroslava Raabe, Pastoralassistentin in St. Laurentius Senden, sowie Gregor Wolters, Pfarrer in St. Mauritius in Nordkirchen, angehören. Im Pfarrhaus von St. Felizitas in Lüdinghausen ging es um die Erfahrungen, die die Verantwortlichen in ihren Pfarreien bei der Risikoanalyse gemacht hatten. Sei es mit den Erstkommunion- und Firmkatecheten, beim Kirchenchor, in Gruppenleiterrunden, in Kindertagesstätten oder im Pastoralteam. Die Rückmeldungen aus der Projektgruppe reichten von „sehr offen“ bis hin zu „leicht genervt“. „Bei der Risiko- und Situationsanalyse muss sehr differenziert vorgegangen werden. Sie ist das erste Instrument auf dem Weg zum gesamten Konzept“, betonte Rutz. Sie forderte die Beteiligten auf, bis zum nächsten Treffen möglichst viele Aktive zu befragen. Wichtig sei es, die Methoden individuell den befragten Gruppen anzupassen.
Ebenso erarbeitete die Fachkraft mit den Teilnehmern, wer in den Pfarreien beispielsweise ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen oder an Informationsveranstaltungen beziehungsweise sechs- oder zwölfstündigen Schulungen teilnehmen müsse. „Es geht darum, die Aktiven nicht als Täter in den Blick zu nehmen, sondern sie zu sensibilisieren und ihnen beispielsweise Handlungsmöglichkeiten zu geben, wenn sich ein Kind öffnet“, sagte Rutz und nannte ein Beispiel: Was macht eine Mutter, die in der Erstkommunionvorbereitung aktiv ist, wenn die beste Freundin ihrer Tochter sich ihr anvertraut und über Gewalt oder Missbrauch in der Familie erzählt? Schulungen seien deshalb eine gute Möglichkeit, über das Thema zu informieren und eine Haltung zu entwickeln. Ebenso wichtig sei es aber auch, dass die Ehrenamtlichen wüssten, an wen sie sich in einem konkreten Fall vor Ort wenden könnten. Im Vordergrund stände immer die Überlegung, wer wie lange und wieviel Kontakt zu Kindern und Jugendlichen habe. Denn geschützt werden müssten nicht nur die Kinder, sondern auch die Menschen, die mit ihnen zu tun hätten. Deshalb sei ein Austausch so wichtig.
Text / Bild: Michaela Kiepe