Gut vorbereitet aufs Münsterland

, Kreisdekanat Steinfurt

Er wollte gerne in eine Pfarrei, dorthin, wo die Menschen ihren Glauben leben. Und das am liebsten in Deutschland, weil ein guter Freund aus Jugendtagen hier bereits als katholischer Priester im Dienst ist. Nach vielen Jahren als Lehrer in einem Internat hat sich Cristian Ignat deshalb beim Bistum Münster beworben. Durch die Corona-Pandemie ein wenig später als geplant, zog der 45-jährige Rumäne im September 2021 zum Willkommenskursus für Priester der Weltkirche an den münsterischen Domplatz. Seit Anfang 2022 ist er in der Pfarrei Heilige Brüder Ewaldi in Laer, erst als Pastoralpraktikant, seit Sommer vergangenen Jahres gehört er zum Seelsorgeteam um Pfarrer Andreas Ullrich. Auf seine Aufgaben hat das zuständige Referat im Bistum Münster Ignat gut vorbereitet. In diesen Tagen hat er den Kursus mit der Abschlussprüfung in Pastoraltheologie beendet.

Pfarrer Ullrich (rechts) und Pfarrer Ignat

Pfarrer Cristian Ignat (rechts) und Pfarrer Andreas Ullrich sind ein gutes Team.

© Bistum Münster

Sprache, Kultur und Seelsorge – die Vorbereitungszeit auf das Leben in einer Pfarrei hatte für Cristian Ignat und seine Mitbrüder drei Schwerpunktthemen. Beim Lernen der Sprache war der Rumäne den anderen ein wenig voraus: „Ich habe vor meiner Priesterweihe ein Praktikum in Österreich gemacht und dabei schon Deutsch gesprochen.“ Doch trotz aller Vorkenntnisse und einer ehrenamtlichen Privatlehrerin, die mit ihm in Laer Vokabeln und Grammatik paukt, ist Ignat mit sich nicht zufrieden: „Ich möchte noch besser Deutsch können.“ Zum Lernen nutzt er sogar den Einkauf im Supermarkt. „Dort trifft man immer jemanden zum Reden“, sagt der Priester und ist dankbar, dass er im Dorf so gut aufgenommen wird.

Pfarrer Ullrich hat ihn als Mentor in den zurückliegenden Monaten begleitet, ohne ihn im übertragenen Sinn an die Hand zu nehmen: „Cristian ist erfahren genug, er weiß, wie Gottesdienste gefeiert werden und kennt sich auch sonst in der Seelsorge aus.“ Pfarrer Ullrich hat ihm daher nach kurzer Eingewöhnungsphase Aufgaben übertragen. Besonders wichtig ist Ignat der Kontakt zu den Laerern. Gerne übernimmt er Hausbesuche zu runden Geburtstagen oder auch mal nur so ohne Grund.

Dass er und seine Mitbrüder in den ersten vier Monaten im Priesterseminar am Domplatz gewohnt haben, sei hilfreich fürs Einleben gewesen, findet Pfarrer Ignat. Neben dem theoretischen Lernen erfuhren sie bei Ausflügen in die Umgebung mehr über die deutsche Geschichte und die Kultur des Münsterlandes.

Mit dem Kursus ist auch Ullrich zufrieden. Immer wieder hat er sich mit den anderen Mentoren digital getroffen und ausgetauscht: „Wir haben dabei gemeinsam überlegt, was verbessert werden kann und muss.“

Weil die Chemie zwischen den beiden Priestern passt, war schnell klar, dass Cristian Ignat nach dem Pastoralpraktikum in Laer bleiben wird. Was auch Sarastro, den einjährigen Rauhaardackel von Pfarrer Ullrich, freut. Denn, wenn sein Herrchen außer Haus ist, darf der vierbeinige Wirbelwind nach nebenan zu Cristian Ignat.

Gudrun Niewöhner