Nigeria ist das Schwerpunktland im Monat der Weltmission, den das Hilfswerk „missio“ bundesweit im Oktober begeht. Anlässlich der Eröffnung am Freitag, 1. Oktober, ist Pfarrer Aba zu Gast im Podcast „kannste glauben“ des Bistums Münster. In der knapp halbstündigen Episode spricht der Geistliche über sein Leben als Nigerianer in Deutschland und über den Wert menschlichen Lebens in dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas.
Die menschliche Würde ist unantastbar, so steht es im Grundgesetz. „In Nigeria scheint das nicht zu gelten“, hat Pfarrer Aba das Gefühl. Es erschüttert ihn immer wieder, wenn er von den vielen Entführungen von Schulkindern hört oder Fotos und Videos von Terroranschlägen, die meist Christen gelten, zugeschickt bekommt. „Viele junge Menschen versuchen auszuwandern, weil sie keine Zukunft in Nigeria sehen“, berichtet Aba in der Podcast-Episode und fügt frustriert hinzu: „Und die Regierung unternimmt nichts dagegen.“ Im Gegenteil: Unter Präsident Buhari habe sich die Islamisierung Nigerias massiv verstärkt. Brutale Gewalttaten gegen Christen blieben unbestraft, in entscheidende Ämter seien fast ausschließlich Muslime berufen worden.
Ein Lichtblick für viele Menschen in Nigeria sei die katholische Kirche. Unter anderem das Hilfswerk „missio“ leiste wertvolle Hilfe. Brunnen bohren, Schulen aufbauen, nicht zuletzt den Dialog zwischen den Religionen fördern. „Ich weiß nicht, wie es den Menschen in Nigeria ohne die Unterstützung durch die Kirche heute gehen würde“, ist Pfarrer Aba dankbar. Das Vertrauen in die Politik und die Regierung hätten viele längst verloren, „die Kirche aber gibt ihnen Sicherheit“. Wichtigste Grundlage ist aus seiner Sicht die Bildung, um vor allem junge Menschen vor der Radikalisierung zu bewahren. „Wer gebildet ist, handelt anders“, ist er überzeugt.
Die Episode des Bistums-Podcasts „kannste glauben“ mit Pfarrer Uchenna Aba ist im Internet auf www.kannste-glauben.de abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play und Itunes kostenfrei angehört und abonniert werden.
Ann-Christin Ladermann