Phillip Lott ergänzt das Team der Jugendkirche Münster

, Kreisdekanat Coesfeld, Stadtdekanat Münster

Phillip Lott ist Sozialarbeiter – und gehört seit Mitte Februar fest zum Team der Jugendkirche Münster. Dass er mit seiner Profession das Team von pastoralen Mitarbeitenden ergänzt, ist ein Novum, seine Stelle ist neu eingerichtet. Das Bistum Münster hatte dazu ermutigt, über Leitung nachzudenken, und beispielsweise multiprofessionelle Teams einzurichten. Ein Vorschlag, den die Jugendkirche umgesetzt hat.

Phillip Lott unterstützt das Team der Jugendkirche Münster als Sozialarbeiter.

© Bistum Münster

„Wir lernen voneinander“, sagt Phillip Lott, der schwerpunktmäßig das Café Lenz neben der Jugendkirche betreut. Die Einrichtung ist ein Angebot der offenen Kinder- und Jugendarbeit, wird von Schülerinnen und Schülern in Freistunden und am Nachmittag besucht – und ermöglicht Gemeinschaft. Das Programm orientiert sich an den Interessen der Jugendlichen. Etwas, das dem 25-Jährigen an seiner neuen Stelle besonders gefällt: „In der Jugendkirche und im Lenz gestalten wir zusammen mit den Jugendlichen und nicht für sie. Wir lassen uns leiten von der Frage: Was braucht ihr, worauf habt ihr Lust?“, erklärt Lott, der gebürtig aus Bösensell kommt.

Dort machte er auch seine ersten Erfahrungen im Bereich der kirchlichen Jugendarbeit, war als Messdiener und später als Messdienerleiter aktiv. Auch die Jugendkirche kennt er aus dieser Zeit: „Wir sind häufig mit Messdienergruppen zu den Gottesdiensten gefahren, um mal was Neues zu sehen – raus aus dem Dorf, rein in die Stadt“, erinnert er sich.

Nach seinem Abitur entschied sich Lott für einen Freiwilligendienst im Ausland. Über das Bistum Münster verbrachte er ein Jahr in Tansania und engagierte sich in sozialen Projekten. Wieder zurück begann er ein Studium der Sozialen Arbeit an der Katholischen Hochschule (KatHo) in Münster und arbeitete währenddessen als Teamer auf der Jugendburg Gemen und beim Träger für Freiwilligendienste im Bistum, dem FSD. An der Bischöflichen Friedensschule absolvierte er sein Praxissemester – und blieb nach seinem Bachelorabschluss dort, um als Schulsozialarbeiter Kinder und Jugendliche bei Problemen zu betreuen. 

In der Jugendkirche und dem Café Lenz hat es Phillip Lott nun mit einer anderen Zielgruppe zu tun. Der Kontakt zur Schule reißt aber nicht ganz ab, denn auch die Bildungsarbeit für Schulen, die die Jugendkirche anbietet, gehört zu seinen Aufgaben. Der 25-Jährige kümmert sich um die Vorbereitungen von Klassen auf Schulprojekttage und begleitet die jungen Erwachsenen, die die Tage durchführen. Die Teamerinnen und Teamer der Jugendkirche hat Lott ohnehin fest im Blick – und hat schon Potenzial erkannt: „Jeder kann etwas beitragen und wir können uns – zusätzlich zu Input von außen – auch untereinander fortbilden“, hat er schon Ideen. Die hat er übrigens auch für Angebote des Lenz. In den nächsten Tagen stehen Planungen zusammen mit den Jugendlichen auf dem Programm. 

Als Gewinn sieht auch Thorsten Löhring, Leiter der Jugendkirche, die Ergänzung im Team um die Stelle eines Sozialarbeiters. „Wir möchten jungen Menschen die Möglichkeit bieten, ihre Jugendkirche zu gestalten. Da ist eine Vielfalt im Team – auch in der Profession – hilfreich, um auf die vielfältigen Bedürfnisse und Herausforderungen eingehen zu können.“ Die Kompetenzen jedes Einzelnen sollen dabei nicht nur nebeneinander eingesetzt werden: „Wir wollen eine interprofessionelle Zusammenarbeit einüben und gemeinsam in allen Aufgabenbereichen – pädagogisch wie pastoral – von- und miteinander lernen“, sagt Löhring. 

Ann-Christin Ladermann