
Eva Reiser übernimmt bei den Passionsspielen von Oberammergau die Rolle der Maria. In Münster stellte sie sich den Fragen von Markus Nolte, stellvertretender Chefredakteur von „Kirche+Leben“.
© Anselm ThissenSchon zum 25. Mal konnte Martin Burzlaff als Leiter von „Emmaus-Reisen“ rund 800 Gäste zu einem bunten Programm begrüßen: „Wenn wir gemeinsam auf Reisen gehen, sind wirklich Freunde miteinander unterwegs.“ Entsprechend nutzten die Teilnehmer das Treffen auch zum Wiedersehen mit anderen Teilnehmern, Reiseleitern und dem Team von „Emmaus-Reisen“.
Einen kritisch-engagierten Blick in die Situation der Kirche tat der Pfarrer und Bestseller-Autor Stefan Jürgens mit einem Impuls zum Synodalen Weg der Erneuerung der katholischen Kirche in Deutschland. Er äußerte die Hoffnung auf Reformen: „Wir erleben zu viel Kirche und zu wenig Jesus.“
Für nachdenkliche, aber auch schwungvolle Stimmung sorgte der Liedermacher Klaus-André Eickhoff, der mit seiner „Songpoesie“ mit Cellist Torsten Harder Erlebnisse des Alltags und des Glaubens mal humorvoll, mal nachdenklich besang.
Ein besonderer Gast war Eva Reise, die bei den Oberammergauer Passionsspielen 2020 die Rolle von Maria übernimmt. Im Gespräch mit Markus Nolte, stellvertretender Chefredakteur von „Kirche+Leben“, berichtete sie sehr persönlich darüber, wie die Passionsspiele sie und ihr Dorf prägen. „Emmaus-Reisen“ wird 2020 mehrfach mit erwarteten 1000 Teilnehmern dorthin reisen.
Martin Burzlaff stellte weitere ausgewählte Reiseziele vor – ebenso wie Ugo Pollio, Reisepartner in Rom, der zu einer „Genussreise“ nach Sizilien einlud. Wie immer konnten die Teilnehmer des Pilgertreffens in einer Tombola wertvolle Preise gewinnen – sogar eine einwöchige Reise ins Heilige Land.
Als Höhepunkt feierten alle gemeinsam mit dem Essener Bischof Franz-Josef Overbeck eine festliche Messe im Dom. In seiner Predigt – wenige Tage nach dem 30. Jahrestag des Falls der Berliner Mauer – zeigte er die Gefahr und Gefährlichkeit neuer Mauern auf zwischen Nationen, gegenüber Fremden und Fremdem und auch in der Kirche auf. „Christen haben sich nicht ohne Grund als ‚Anhänger des Weges‘ bezeichnet“, erinnerte Overbeck. Reisende und besonders Pilger machten die wertvolle Erfahrung, Grenzen zu überwinden und auf Wegen neue Perspektiven zu entdecken.
Den stimmungsvollen Gottesdienst bereicherte der Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Alexander Lauer mit der schwungvollen, von Orgel und Percussion begleiteten „Misa Criolla“ des zeitgenössischen argentinischen Komponisten Gabriel Ramirez. Zudem war ein Ausschnitt aus dem Oratorium „Pax“ zu hören. Das Werk von Roland Kunz war vom Münsteraner Domkapitel in Auftrag gegeben und beim Katholikentag 2018 im Münsteraner Dom uraufgeführt worden. Gerade erst hat der Domchor das Werk während einer Konzertreise in Mexiko im Partnerbistum Tula zu Gehör gebracht. „Emmaus-Reisen“ hatte die Tour mit 130 Sängerinnen und Sängern der Dommusik organisiert.
Text: Markus Nolte/Kirche + Leben