Pläne für St.-Markus-Kirche in Recklinghausen vorgestellt

, Kreisdekanat Recklinghausen

Jetzt ist die Erleichterung aller Beteiligten groß. „Wir haben allerdings in den vergangenen Jahren eine Achterbahnfahrt in vielerlei Hinsicht hinter uns“, sagt Propst Karl Kemper und blickt zurück auf eine Zeit voller Herausforderungen. Doch nun sind die Planungen für den Umbau der St.-Markus-Kirche in Recklinghausen einen großen Schritt weiter. 

Vor mehr als zwei Jahren lagen die Pläne für die Umnutzung der Kirche und des angrenzenden Pfarrhauses bereits sehr konkret vor. „Doch dann erhielten wir die Nachricht, dass das Ensemble vom Turm über die Kirche und das angrenzende Pfarrhaus mit Garage und Kirchplatz als eine architektonische Front unter Denkmalschutz gestellt wird“, erzählt Kemper. Damit war die ursprüngliche Idee, Wohngruppen für Menschen mit brüchigen Lebensläufen unterzubringen, nicht mehr umsetzbar. „Das war ein tiefer Einschnitt. Wir mussten finanziell sowie konzeptionell umdenken und wieder von vorn anfangen“, bedauert auch Kirchenvorstandsmitglied Michael Plester, der das Projekt von Anfang begleitet hat. 

 

Die Beteiligten haben sich in die Kirchenbänke gesetzt, im Hintergrund ist der Altarraum zu sehen.

Gemeinsam gehen sie nun das Thema Umbau an: (von links) Propst Karl Kemper, Pablo Gamsjäger (Leiter der Kita St. Markus), Michael Plester und Architekt Christoph Kampmann (beide Kirchenvorstand), Christian Wecking (Leiter Liegenschaften/Bauen/Investitionen bei der Zentralrendantur Recklinghausen), Florian Friedrich (Investor), Carina Rüter (Verbundleitung St. Peter) und Michael Kubitza (Investor).

© Bistum Münster

Nach eineinhalb Jahren intensiver Arbeit gibt es nun eine Lösung für die 1966 errichtete und vom Architekten Hans Schilling entworfene Kirche und das Pfarrhaus. „Die Idee, die Kindertageseinrichtung in der Kirche zu realisieren, entstand im Kirchenvorstand. Ein Neubau war ohnehin notwendig“, berichtet Kemper. Architekt Christoph Kampmann, der sich ebenfalls im Kirchenvorstand engagiert, prüfte die Machbarkeit und kam zu einem positiven Ergebnis. Nach Abstimmungen mit unterschiedlichen Behörden sowie dem pädagogischen Team um Kitaleiter Pablo Gamsjäger nahm das Projekt Fahrt auf. „Nun können wir gestalten und die denkmalwürdige Architektur erhalten. Sie wird zu einem lebendigen Ort für Gemeinde, Familien und Kinder“, blickt Kemper hoffnungsvoll in die Zukunft. Ihm ist es ein Anliegen, dass diese Planung der Gemeinde die Möglichkeit gäbe, etwas zu tun und nicht nur eine Anpassung zu erdulden. 

Die Kita St. Markus wird künftig vier Gruppen aufnehmen. „Wir haben das komplette Gelände an einen Investor verkauft und werden nach dem Umbau die Räume für 20 Jahre mieten. Damit ist der Standort gesichert“, erklärt Kemper. Das Kapital werde fondgebunden angelegt, sodass der Haushalt der Pfarrei nicht belastet wird. Auch die Großtagespflege für neun Kleinkinder bleibt im ehemaligen Pfarrhaus bestehen. Die Investoren Florian Friedrich und Michael Kubitza sind überzeugt von der langfristigen Partnerschaft. „Wir investieren zunächst rund zwei Millionen Euro in den Umbau. Das gesamte Areal umfasst 8.500 Quadratmeter. Davon stehen 2.600 Quadratmeter unter Denkmalschutz“, informieren sie.

Architekt Kampmann beschreibt die Pläne: „Es wird ein Holzbau in die Kirche gesetzt. Zudem entsteht ein lichtdurchfluteter Mehrzweckraum. Weiterhin werden wir Fenster unter anderem im Dach einbauen, damit mehr Licht in die Räume fallen kann. Bei allen Umbauten haben wir den Denkmalschutz im Blick. Das gesamte Ensemble prägt weiterhin das Stadtbild.“ Ein Drittel der Kirche wird zu einem Gottesdienstraum umgebaut, der Platz für bis zu 90 Personen bietet. „Ausstattungsgegenstände wie Altar, Tabernakel, Ambo, Taufbrunnen und Jesus-Medaillon bleiben erhalten“, ergänzt er. Der angrenzende Gemeindesaal kann bei großen Gottesdiensten geöffnet werden, sodass insgesamt knapp 300 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Die Kita wird im Erdgeschoss, einem eingezogenen Obergeschoss sowie im Pfarrhaus auf rund 890 Quadratmetern untergebracht.

Auch der vorläufige Zeitplan steht: „Wir werden noch in diesem Jahr die Pläne einreichen und hoffen auf eine schnelle Baugenehmigung“, sagt Michael Kubitza und lobt die Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden. Das Pfarrheim soll Anfang Januar geräumt werden, die Kirche zu Beginn der Fastenzeit. Dann kann der Umbau starten.

Michaela Kiepe