Podcast "kannste glauben": Das Weihnachtspostamt in Nikolausdorf

, Offizialatsbezirk Oldenburg

„An den Nikolaus“ – Tausende Kinder schreiben diese Adresszeile in der Vorweihnachtszeit auf einen oft bunt gestalteten Brief. Mit dabei ein Wunschzettel und manches Mal kleine und große Sorgen, die die Mädchen und Jungen dem Nikolaus mitteilen wollen. Im Büro von Hubert Weddehage in Nikolausdorf, einem Ortsteil von Garrel im Bistum Münster, stapeln sich die Postkisten in diesen Tagen. Rund 7.000 Briefe an den Nikolaus landen bei dem 69-Jährigen, der das Postamt des Nikolauses seit 52 Jahren leitet. Er und sein rund 20-köpfiges ehrenamtliches Team kümmern sich bis Weihnachten darum, dass die Kinder eine Antwort vom Nikolaus erhalten.

Zusammen mit seinen Helferinnen und Helfern beantwortet Hubert Weddehage in diesen Tagen tausende Briefe von Kindern an den Nikolaus.

© Archivbild

In der neuen Folge von „kannste glauben“, dem Podcast des Bistums Münster, spricht Weddehage mit Moderatorin Ann-Christin Ladermann darüber, welche Zeilen ihn besonders bewegen, was ihn am Heiligen Nikolaus beeindruckt und wie er zu Wunschzetteln per Mail steht. Der 69-Jährige freut sich darauf, dass das Weihnachtspostamt in diesem Jahr endlich wieder aus dem Homeoffice, hinein ins Pfarrzentrum ziehen kann. Fast täglich setzen sich Weddehage und sein Team im Advent abends für zwei Stunden zusammen, um Antwortbriefe für die Kinder zu verfassen. 

„Wenn ein Brief besonders hervorsticht – entweder, weil uns das Geschriebene besonders berührt, oder weil es besonders lustig ist – wird er auch schon mal laut vorgelesen“, gibt Weddehage einen Einblick in die Arbeitsweise des Nikolausteams. Im Laufe der Jahre sind verschiedene Antwortvorlagen entwickelt worden, zwischen denen er und die Helfer auswählen können. Für besondere Briefe nimmt sich das Team besonders viel Zeit: „Wenn Kinder schreiben, dass ihr Opa oder ihre Oma gestorben ist oder sich die Eltern getrennt haben, beantworten wir die Briefe individuell“, gibt Weddehage in der knapp halbstündigen Folge Beispiele.

Jeder Brief wird beantwortet, auch die aus China, die in den vergangenen Jahren in steigender Zahl im Nikolaus-Postamt eintreffen. „Den Trend sehen auch andere Weihnachtspostämter“, weiß Weddehage. Eine Erklärung hat er nicht. Weil den Helfern die Schriftzeichen nicht vertraut sind, greifen sie gerne zu einem Trick, schneiden den Absender aus und kleben ihn als Adressat auf den neuen Umschlag. „So kommt unsere Antwort auf jeden Fall an“, ist es ihm wichtig. 

Hubert Weddehage legt Wert darauf, dass die Kinder eine Antwort vom Nikolaus erhalten und nicht etwa vom Weihnachtsmann. „Wir möchten die Geschichte des Nikolauses, den wir Christen bis heute als Heiligen verehren, präsent halten“, begründet er in der Podcastfolge. Nikolaus habe mit seinem geerbten Geld vielen armen Menschen geholfen und auch viele Kinder beschenkt, damit sei er ein Vorbild. 

Die Episode des Bistums-Podcasts „kannste glauben“ mit Hubert Weddehage ist im Internet abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play und Itunes kostenfrei angehört und abonniert werden.

Ann-Christin Ladermann

Hubert Weddehage leitet seit 52 Jahren das Nikolaus-Postamt in Nikolausdorf.

© Bistum Münster