Podiumsdiskussion über das Sterben in Würde

Als der Patient ins Krankenhaus eingeliefert wird, hat er sich den Oberschenkelhals gebrochen. Doch im Laufe einer Woche verschlechtert sich der Zustand des 78-Jährigen dramatisch, schließlich muss ein Betreuer für ihn bestimmt werden. Die Ärzte müssen wissen, ob eine Patientenverfügung vorliegt

Drei Männer stehen an der Eingangstür der Wasserburg Rindern.

Markus Toppmöller, Markus van Briel und Edmund Verbeet (v.l.) gehören zum Team vom „crossing project“ der Pfarrei St. Willibrord Kleve. Sie laden zur Podiumsdiskussion in der Wasserburg Rindern ein.

© Bistum Münster

Es ist ein fiktiver Fall, über den am Freitag, 12. November, Experten und Publikum bei einer Podiumsdiskussion in der Wasserburg Rindern diskutieren – es ist der Ersatztermin für die bereits im vergangenen Jahr geplante Diskussion, die aufgrund der Pandemie verschoben werden musste. Der fiktive Fall, der an dem Abend besprochen wird, komme so auch immer wieder im Alltag vor, betont der Richter a.D. Edmund Verbeet. Er sitzt nicht nur als Experte auf dem Podium, sondern gehört auch zum Team des „crossing project“ der Pfarrer St. Willibrord, das den Abend auf der Wasserburg organisiert hat. „Wir wollen keine Angst machen, sondern alle Facetten beleuchten, wie auch schon der Weg zum Sterben in Würde gegangen werden kann“, erklärt Verbeet.

An dem Abend wird die Krankengeschichte des fiktiven Patienten Stück für Stück erzählt, an einzelnen Stellen klinken sich die jeweiligen Experten ein und schildern, warum welche Entscheidungen getroffen werden und wann beispielsweise Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten eine wichtige Rolle spielen. Neben Verbeet sitzen auf dem Podium der Leitende Notarzt im Kreis Wesel, Dr. Marc Achilles, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie im Marienhospital Wesel, die Hospizkoordinatorin Petra Bahr-Rüschkamp und Kaplan Christoph Hendrix. Die Moderation übernimmt Markus Toppmöller, Direktor der Wasserburg und Mitglied des „crossing project“-Teams.

Toppmöller wird während des Expertengesprächs Fragen aus dem Publikum sammeln, um diese im zweiten Teil des Abends an die Fachleute weiterzuleiten. „Die Veranstaltung passt gut zum Profil der Wasserburg Rindern mit ihrem Dreiklang Dialog, Orientierung und Ermutigung“, betont er. Für die Teilnahme gilt die 3G-Regel, wie Mitorganisator Markus van Briel erklärt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig, die Platzzahl ist allerdings begrenzt und es gelten die allgemein üblichen Abstand- und Hygieneregeln. Beginn der Podiumsdiskussion mit dem Titel „In Würde sterben – wie geht das?“ ist am Freitag, 12. November, um 19 Uhr.

Das „crossing project“ ist 2019 gestartet. „Uns geht es darum, auch den Menschen etwas anzubieten, die vielleicht nicht zur Kerngemeinde gehören. Wir möchten sie einladen, mit dem Glauben und möglicherweise auch mit der Kirche neu in Beziehung zu treten“, erklärt van Briel.

Christian Breuer