Politikwissenschaftlerin Guérot bei Jahresempfang des Franz-Hitze-Hauses

, Bistum Münster

Die Politikwissenschaftlerin Dr. Ulrike Guérot sieht in gleichen Rechten für alle Europäische Bürger den richtigen Weg in die Zukunft Europas „Wir sind nur Staatsbürger eines Landes, aber nicht Bürger Europas“, sagte Guérot, Leiterin des Departments für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems. Sie sprach am Dienstagabend beim Jahresempfang der Katholischen Akademie Franz-Hitze-Haus in Münster zum Thema „Muss sich Europa neu erfinden?“.

Zentral für die Zukunft Europas sei eine Parlamentarisierung der EU, eine Aufwertung der Regionen und die Bürger in den Mittelpunkt zu stellen. „Die Bürger wollen mehr Europa als die Politiker“, meint Guérot. Die politischen Eliten hätten nämlich zu große Angst vor einem Machtverlust und scheuten sich, Entscheidungen auf europäische Ebene abzugeben. Dagegen sei es wichtig, Europa auf ein gemeinsames Ziel „scharf zu stellen“.  Schließlich könnten auch Populisten nicht funktionieren, wenn da nicht ein Stückchen Wahrheit drin wäre. „Die legitime Kritik an den problematischen Strukturen in der EU darf man nicht den Populisten überlassen“, meint Guérot.

Nach dem Vortrag, der umrahmt wurde von Musik des Westfälischen Jazzensembles unter der Leitung von Lars Motel, lud Akademiedirektor Antonius Kerkhoff zu einem Empfang ein. Es war der zweite Jahresempfang der katholischen Akademie des Bistums Münster.