Eine Figur, die den Heiligen Johannes von Gott darstellt, Stifter des Ordens der Barmherzigen Brüder, ist Teil der polnischen Krippe.
© Bistum MünsterDie Krippe, die den Titel „Bethlehem und die Würde des Menschen“ trägt, stand bereits in verschiedenen Hauptbahnhöfen Deutschlands, darunter Frankfurt und München. Jedes Jahr entsteht eine neue „Krippe der Solidarität“ an der polnischen Kunstschule, die als Wanderkrippe an Orten der Begegnung zu sehen ist. Neben der Heiligen Familie, Hirten und Tieren, finden sich traditionell auch moderne christliche Märtyrer in ihr. So ist in dieser thematischen Krippe auch der Heilige Johannes von Gott, spanischer Buchhändler und Stifter des Ordens der Barmherzigen Brüder, zu sehen, erklärte Malgorzata Wojcik von der katholischen polnischen Mission. Auch die Figur des Erzbischofs Oscar Arnulfo Romero aus El Salvador hat einen Platz bekommen. Er kämpfte für die Rechte der Armen und Unterdrückten. Eine weitere Figur stellt der polnische Dichter Cyprian Kamil Norwid dar.
Im Zentrum der diesjährigen polnischen Krippe stehe die Verwundbarkeit des Menschen, erklärte Weihbischof Geerlings, der im Bistum Münster der bischöfliche Beauftragte für die Gemeinden anderer Muttersprache ist. „Jesus wird als kleines, hilfloses Kind geboren, er muss umsorgt werden“, umschrieb er. So sei es auch mit den Menschen: „Auch wir sind verwundbar, jeder Einzelne von uns braucht Menschen, die sich um uns sorgen. Deshalb ist die Botschaft der Krippe für alle Menschen bis heute aktuell.“ Die drei zusätzlichen Figuren brächten ebenfalls eine Einladung mit in den münsterschen Hauptbahnhof: „Sie sagen uns, dass jeder Mensch die Chance hat, sich mit seinen Mitteln für die Würde des Menschen einzusetzen“, so Geerlings.
Aus Sicht von Bürgermeisterin Stähler ist der Bahnhof als ein Ort, an dem Menschen verschiedener Kulturen zusammenkommen, ein idealer Ort für die polnische Krippe: „Für alle Reisende, auch für die rund 300.000 Touristinnen und Touristen, die im Advent nach Münster kommen, ist sie eine Willkommensgeste.“ Die Friedenskrippe biete allen Vorbeikommenden gerade in diesen Zeiten die Möglichkeit, kurz innezuhalten.
Die polnische Krippe wird bis Samstag, 7. Januar 2023, in der Eingangshalle des Hauptbahnhofs in Münster stehen.
Ann-Christin Ladermann
