Lieber als auf die Statistik blickt der Wallfahrtsrektor auf die vielen schönen Momente und Begegnungen im zurückliegenden Wallfahrtsjahr. Langenfeld fällt spontan die Wallfahrt der Familiaren des Deutschen Ordens aus ganz Deutschland ein, die nach der sogenannten Investitur, der Aufnahme von neuen Mitgliedern im St.-Paulus-Dom, im September nach Telgte pilgerten: „Wir haben nach dem Pilgerhochamt mit 150 Menschen draußen auf dem Kirchplatz zu Mittag gegessen und Gemeinschaft erfahren.“
Eine besondere Erfahrung war aus Sicht von Langenfeld außerdem der „Tag der Weltkirche“ in Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk „Kirche in Not“. Zum zweiten Mal standen in Telgte an diesem Tag das Gedenken an die Menschen im Mittelpunkt, die ihren Glauben nicht öffentlich bekennen können oder dafür sogar ihr Leben geopfert haben. „Das Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter Gottes hier in Telgte ist ein besonders passender Ort, um sich zu versammeln und die Sorgen mit Blick auf die verfolgte Kirche und die Hoffnung auf eine Besserung der Situation ins Gebet zu bringen“, betont der Wallfahrtsrektor.
Mit Vorfreude blickt Langenfeld auf das kommende Jahr, in dem die Umgestaltung der Propstei- und Wallfahrtskirche konkret werden wird. „Ein Architektenbüro hat Pläne entwickelt, die einen ‚Raum im Raum‘ vorsehen. So wird optisch ein kleinerer Raum für die Sonntagsgemeinde geschaffen, aber der große Raum, zum Beispiel für die Wallfahrtsgruppen, bleibt dennoch erhalten“, gibt er erste Einblicke – und ergänzt: „Große Eingriffe in den Baukörper wird es aber nicht geben.“ Erste Planungen seien auch für eine Umgestaltung des Pfarr- und Pilgerzentrums angelaufen. „Wir wollen perspektivisch sowohl die Bedürfnisse der Wallfahrtsgruppen gezielter berücksichtigen als auch Räume der Begegnung für Einzelpilgerinnen und -pilger schaffen“, erklärt Propst Langenfeld. Die Gruppe Letzterer nehme ebenso wie die der Fahrradpilger deutlich zu. Deshalb freut er sich über die kürzlich bekannt gewordene Verstärkung: Der jetzige Wallfahrtsrektor in Kevelaer, Gregor Kauling, wird das Seelsorge- und Wallfahrtsteam in Telgte ab voraussichtlich April verstärken.
Auch wenn das Wallfahrtsjahr am 28. Oktober offiziell endet, laufen derzeit die Vorbereitungen für einen weiteren Höhepunkt auf Hochtouren: Zum zweiten Mal haben Pilgerseelsorger Richard Schu-Schätter und Mitglieder des Wallfahrtsausschusses die Lichterwallfahrt geplant, ein Programm, bestehend aus Gottesdiensten und spirituellen Angeboten, für Menschen, die in der Adventszeit den Wallfahrtsort Telgte besuchen. Das Leitwort „Weihnachtsfrieden“ haben die Verantwortlichen von der benachbarten Krippenausstellung im Museum Religio übernommen, zu der wieder tausende Menschen in der Advents- und Weihnachtszeit in Telgte erwartet werden. Das genaue Programm der Lichterwallfahrt wird in Kürze bekanntgegeben.
Ann-Christin Ladermann