Priesterweihe 2014 im Dom
"Uns Menschen vereint die große Tat Gottes": Mit diesen Worten verwies Münsters Bischof Dr. Felix Genn am Pfingstsonntag (8. Juni 2014) auf das Einende des Heiligen Geistes, das die Christen am Pfingstfest feiern.
Im St.-Paulus-Dom in Münster hob er zugleich die verbindende Kraft des Gebets hervor, auf die auch Papst Franziskus bei dem aktuellen Friedensgebet für den nahen Osten baue. Während des Pontifikalamtes wurden die Diakone Thomas Berger und Jiji Vattapparambil zu Priestern geweiht.
Der Regens des Bischöflichen Priesterseminars Borromaeum, Hartmut Niehues, bat den Bischof im Namen der Kirche, die Diakone zu weihen, die namentlich aufgerufen wurden. "Hier bin ich!", antworteten der 38-jähriger Berger aus St. Georg in Heiden und der 35-jährige Vattapparambil aus der St.-Thomas-Gemeinde in seiner indischen Heimat Pulluvazhy.
Genn machte den neuen Priestern für ihren künftigen Dienst Mut. Auch wenn viele Menschen von den Antworten des Glaubens auf die grundlegenden Fragen des Lebens scheinbar nicht mehr berührt würden, sei es ein bereichernder Auftrag an alle Christen, das Befreiende der frohen Botschaft zu vermitteln. Das aber sei "eine große Herausforderung, wenn es die Menschen gar nicht mehr zu interessieren scheint", so der Bischof in seiner Predigt.
Die neuen Priester sollten sich nicht von dem Gedanken leiten lassen, etwas gezielt bewegen zu wollen, sagte Genn. "Seien Sie einfach ein Zeugnis der Liebe Gottes", empfahl er statt dessen. Es gehe darum, etwas anzubieten. Damit könnten sie viel erreichen, ohne es zu wollen. "Wir müssen Verkündigung nicht erzwingen, sondern die Liebe vorleben", erklärte der Bischof.
Dabei sei es wichtig, eine gute Balance zwischen "Innen und Außen" zu finden. "Was wir zu sagen haben, muss hinaus", betonte der Bischof, "gerade dort, wo das Evangelium sonst keinen Widerhall findet." Es dürfe nicht passieren, dass sich Christen eingeschüchtert zurückzögen und sich nur noch "untereinander wohlfühlen". Dabei sollten die Priester aber auch darauf achten, sich immer wieder Kraft im Rückzug auf Gottes Wort zu holen, um damit "alle Menschen stärken zu können."
Um sich in ihrem neuen Dienst nicht von den vielen Aufgaben erdrücken zu lassen, forderte Genn die beiden neu Geweihten auf, sich als Priester nicht für alles verantwortlich zu fühlen. Verkündigung sei nicht allein eine Aufgabe von "Spezialisten", sondern aller Menschen, die getauft seien. "Sie können nur so viel tun, wie sie können", wandte er sich zum Abschluss an die beiden Neupriester, "tun sie es mit den anderen zusammen."
Ihre Zusage, Priester werden zu wollen, bekräftigten die Diakone in der anschließenden Weihe-Zeremonie, indem sie ihre Hände in die des Bischofs legten. Als Zeichen ihrer Hingabe an Gott legten sie sich ausgestreckt vor den Altar, während in der Litanei alle Heiligen um ihre Fürsprache angerufen wurden. Unendlich lang schien im Anschluss die Reihe der Geistlichen, die nach dem Bischof den knienden Diakonen die Hand auflegten und damit ihre Aufnahme ins Presbyterium besiegelten.
"So sei ihr Leben Vorbild und Richtschnur", betete der Bischof für die beiden Männer im sich anschließenden Weihegebet. Diese nahmen schließlich die äußeren Zeichen des priesterlichen Amtes, die Stola und die Kasel entgegen. Mit der Salbung ihrer Hände und der Umarmung des Bischofs endete die Weihe-Zeremonie.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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