Prof. Dr. Mehrdad Payandeh spricht bei den DomGedanken

, Bistum Münster

Spätestens seit Beginn des Ukrainekriegs stellen sich Fragen nach Verteilung von Macht und Einflussbereichen sowie Berechtigung und Bestand von Wertesystemen neu. Deshalb steht die Vortragsreihe DomGedanken im St.-Paulus-Dom Münster in diesem Jahr unter dem Oberthema „Wem gehört die Welt?“. Den letzten Abend der Reihe gestaltet am Mittwoch, 7. September, Prof. Dr. Mehrdad Payandeh, Inhaber des Lehrstuhls für Internationales Recht, Europarecht und Öffentliches Recht an der Bucerius Law School in Hamburg. Er spricht ab 18.30 Uhr zu  „Wem gehört die Welt? Über die ordnende Kraft des Völkerrechts“.

Prof. Dr. Mehrdad Payandeh spricht am 7. September bei den DomGedanken

Prof. Dr. Mehrdad Payandeh

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ist laut Payandeh eine eindeutige Verletzung des in der Charta der Vereinten Nationen verankerten Verbots militärischer Gewalt und damit eines Eckpfeilers des Völkerrechts. Welche Bedeutung hat das Völkerrecht noch, wenn es einen derart eklatanten Verstoß nicht verhindern konnte? Und stellt der 24. Februar 2022 auch in völkerrechtlicher Hinsicht eine Zeitenwende dar? Markiert dieses Datum gar das Ende der regelbasierten Weltordnung? Payandeh, der Mitglied des UN-Ausschusses zur Beseitigung rassistischer Diskriminierung ist, geht der Frage nach, welche Bedeutung das Völkerrecht im Ukraine-Konflikt entfaltet. Der Bruch des Gewaltverbots muss zudem im größeren Zusammenhang mit der zunehmenden Erosion dieses Eckpfeilers der Völkerrechtsordnung, insbesondere seit dem Ende des Kalten Krieges, gesehen werden. Abschließend wagt er einen Blick in die Zukunft der regelbasierten Völkerrechtsordnung und denkt laut darüber nach, wie dem Gewaltverbot zu stärkerer Geltung verholfen werden könnte. 

Die DomGedanken werden jeweils von thematisch passender Musik eingerahmt. Dafür verantwortlich sind Domorganist Thomas Schmitz und die Dommusik.
 
Alle Termine überträgt das Bistum Münster live im Internet. Interessierte können sie unter www.bistum-muenster.de und www.paulusdom.de verfolgen. 

Der Eintritt zu der Veranstaltungsreihe, die seit ihrer Premiere 2015 von Evonik Industries unterstützt wird, ist frei. Die Veranstalter bitten in der Kollekte um Spenden für die Bischof-Her-mann-Stiftung. Diese bietet jährlich mehr als 1.000 Menschen in Münster Unterstützung, unter anderem mit Obdachlosenunterkünften, sozialtherapeutischen Einrichtungen und Angeboten für Migranten.