Projekt „präsenz.wagen“ startet im Pastoralen Raum Baumberge

, Kreisdekanat Coesfeld

Am Anfang stand eine Idee. Jetzt ist sie Wirklichkeit geworden. Die Aktiven aus dem Pastoralen Raum Baumberge, in dem die Pfarreien in Nottuln, Billerbeck, Rosendahl und Havixbeck zusammenarbeiten, haben ihr Projekt „präsenz.wagen – Kirche vor Ort erleben“ realisiert. Damit gehen sie neue Wege. Ihr Ziel: kirchliche Angebote aus den traditionellen Räumen heraus in den Alltag der Menschen bringen und so neue Begegnungsräume für Glauben und Gemeinschaft schaffen, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und den Pastoralen Raum Baumberge sichtbarer machen. 

„Das wird schon allein durch die Beklebung des Anhängers deutlich. Denn die Silhouetten der vier Hauptkirchen sind darauf erkennbar“, erklärt Nadine Vogt, die sich ehrenamtlich im Koordinierungsteam engagiert. Und Andreas Groll, stellvertretender Leiter der Zentralrendantur in Dülmen, fügt hinzu: „Es ist unser erstes gemeinsames Projekt, das allen zugutekommen kann. Für eine Pfarrei allein wäre es nicht zu stemmen.“ So möchten die Verantwortlichen Synergien nutzen, damit nicht jede Gemeinde das Rad neu erfinden muss. 

Andreas Groll, Nadine Vogt und Paul Eiersbrock stehen vor dem Autoanhänger, auf dem die Umrisse von vier Kirchen zu sehen sind.

Andreas Groll und Nadine Vogt, beide vom Koordinierungsteam, sowie Paul Eiersbrock, Ideengeber und Mitglied im Pfarreirat von St. Martinus Nottuln, präsentieren den Anhänger des Pastoralen Raums Baumberge.

© Bistum Münster

Die Idee hatte das Nottulner Pfarreiratsmitglied Paul Eiersbrock eingebracht. Unter dem Motto „Die Menschen sind nicht weg, sie sind nur woanders“ möchte das Team Kirche dort erfahrbar machen, wo Menschen leben, arbeiten und sich begegnen. „Das können Gottesdienste auf dem Marktplatz, spirituelle Impulse im Park oder Workshops unter freiem Himmel sein. So wird Kirche sichtbar und erlebbar“, nennt Vogt Beispiele. 

Ausgestattet ist der Anhänger mit allem, was für Veranstaltungen im Freien benötigt wird: Lautsprecher, Mikrofone, Sitzgelegenheiten und Pavillons. Eine Erweiterung der Ausstattung ist nicht ausgeschlossen. Damit wird nicht nur die Organisation erleichtert, sondern auch die Schwelle zur Teilnahme gesenkt. Der Wagen soll Gruppen und Verbänden wie der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (kfd), Kolping, Katechese-Teams oder den Seelsorge-Teams zur Verfügung stehen, um ihre Angebote unkompliziert und ortsunabhängig umzusetzen.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Verbindung von Liturgie und Leben. Indem Gottesdienste außerhalb der Kirchenräume stattfinden, wird eine Brücke zwischen Glauben und Alltag geschlagen. Gleichzeitig bietet der Wagen Raum für kreative Ausdrucksformen, sei es durch Musik, Kunst oder andere Talente der Gemeindemitglieder.
Unterstützung bei der Finanzierung haben die Verantwortlichen aus dem Innovationsfond des Bistums Münster erhalten. Die Buchungen des Anhängers sind vorerst über die Pfarrbüros angedacht. „Wir wünschen uns, dass das Projekt die Menschen im Pastoralen Raum einander näher bringt“, sagt Vogt, die sich gern im Koordinierungsteam engagiert. „Es ist spannend, Menschen aus den anderen Pfarreien und Einrichtungen kennenzulernen. Wir arbeiten sehr gut zusammen und befassen uns auch mit kritischen Themen. Das ist ein spannender Austausch“, betont die 50-Jährige, die sich in Billerbeck im Pfarreirat engagiert. 
Alle Beteiligten hoffen, dass die mobile Kirche mehr als nur ein Anhänger ist. Sie soll ein Symbol für eine Kirche sein, die sich bewegt, die zuhört und die dort präsent ist, wo Menschen sind. 

Michaela Kiepe