Ralf Wehrmann wird zum Ständigen Diakon geweiht

, Kreisdekanat Coesfeld

Seit gut neun Jahren engagiert sich Ralf Wehrmann im Seelsorgeteam der Pfarrei St. Lambertus in Ascheberg. „In meiner Jugend war ich in meiner Heimatpfarrei St. Josef in Rheine-Bentlage aktiv. Während meiner Ausbildung im öffentlichen Dienst in Köln habe ich gemerkt, dass ich von der Kirche nicht loslassen kann. Doch ich wollte mehr, als mich nur ehrenamtlich engagieren, und bin Pastoralreferent geworden“, blickt der 53-Jährige zurück. Nach dem Studium der Religionspädagogik und der Ausbildung wurde er 2005 in Münster für diesen Dienst beauftragt. Jedoch habe ihn ein Gedanke viele Jahre immer wieder beschäftigt: „Ständiger Diakon zu werden. Der Auslöser war unter anderem eine Diakonenweihe 1993, die ich miterlebt habe.“ 

Porträt von Ralf Wehrmann vor der Kirche

Pastoralreferent Ralf Wehrmann wird am 17. November in Münster zum Ständigen Diakon geweiht.

© Bistum Münster

Sein 50. Geburtstag brachte den Wendepunkt. „Da habe ich mich entschieden, die Ausbildung zu beginnen. Zumal ich seit Jahrzehnten alleinstehend bin“, informiert er und fügt erklärend hinzu: „Ledige Diakone verpflichten sich nach der Weihe zum Zölibat. Auch verheiratete Männer können Ständige Diakone werden. Das geht aber nur mit der Zustimmung ihrer Frauen.“ Da Wehrmann bereits über einen akademischen Abschluss verfügte, dauerte seine Ausbildung zweieinhalb Jahre. „Die bestehende Gruppe, in der sich acht Männer zu Ständigen Diakonen mit Zivilberuf bereits auf den Weg gemacht hatten, hat mich sehr gut aufgenommen“, berichtet er. Im Gegensatz zu ihnen wird er hauptberuflich in der Pfarrei tätig werden. 

Es ist vor allem die zusätzliche seelsorgliche Facette, die Wehrmann an seinem Dienst als Diakon interessiert. „Ich bin Seelsorger mit viel Herzblut. Aber ich merke, dass ich mich aufgrund meines Alters von den klassischen Bereichen wie Erstkommunion, Firmung oder Jugendarbeit langsam entferne“, gibt er zu. Dafür sei er seit zwölf Jahren im Beerdigungsdienst tätig, der ihn erfülle. „Als Diakon kann ich darüber hinaus bestimmte Wortgottesdienste, Trauungen oder Taufen übernehmen“, informiert er. Die Familiengottesdienste wird er auf Wunsch auch weiter in der Pfarrei begleiten. 

An seiner Arbeit liebt Wehrmann den Kontakt zu den Menschen. Die Nähe zu ihnen steht bei beim diakonischen Dienst im Vordergrund wie beispielsweise das Engagement für Benachteiligte. So möchte er das soziale Engagement in der Kirchengemeinde verstärken. „Ich kann mir vorstellen, ein Sozialbüro einzurichten, in das die Menschen kommen können, wenn sie Sorgen und Nöte haben. Das geht aber nur mit Ehrenamtlichen“, treibt ihn eine Idee um. Bereits aktiv ist Wehrmann in der Flüchtlingshilfe, die unter dem Dach der Kirchen in Ascheberg gegründet wurde. Glücklich ist er, dass sich insgesamt in Ascheberg viele Menschen ehrenamtlich engagieren und auch ansprechbar sind, wenn Unterstützung benötigt wird.

Die Ausbildung zum Ständigen Diakon hat dem Pastoralreferenten viel Freude gemacht. „Manches konnte ich vertiefen wie zum Beispiel beim Thema Liturgie. Hilfreich und interessant waren die Gespräche mit den Kurskollegen über ihr Gemeindeleben. Das hat meinen Horizont noch einmal geweitet, denn mit der Zeit wird man ein wenig betriebsblind. Die Kirche ist mir ein Anliegen. Wir müssen einen anderen Blick darauf bekommen“, sagt Wehrmann, der sich 20 Jahre in verschiedenen Gremien für seine Berufsgruppe eingesetzt hat.

Der Gottesdienst, in dem Bischof Dr. Felix Genn die neun Männer durch Gebet und Handauflegen zu Ständigen Diakonen weiht, wird am 17. November um 14.30 Uhr im St.-Paulus-Dom gefeiert. Zudem überträgt das Bistum diesen im Livestream auf der Homepage des Bistums Münster sowie auf seinem Facebook- und YouTube-Kanal. 

Michaela Kiepe