Realschulrektor der Maristenschule, Thomas Birkenhauer, verabschiedet

, Kreisdekanat Recklinghausen

„Es ist schwierig, den Schulleiter von dem Menschen Thomas Birkenhauer zu trennen. Vielleicht ist es besser, von dem schulleitenden Menschen zu sprechen“, begrüßte Pfarrer David Formella zahlreiche Gäste in der Recklinghäuser St.-Paulus-Kirche zum Gottesdienst. Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen und Schüler, Eltern, Vertreter des Bistums Münster, Maristenbrüder und viele mehr waren gekommen, um den Leiter der Maristenrealschule in den Ruhestand zu verabschieden. Sowohl in der Predigt von Formella, ehemaliger Schüler und begleitender Schulseelsorger, als auch in den unterschiedlichen Grußworten hoben die Beteiligten immer wieder die Liebe zu den Menschen, die christliche Grundüberzeugung, den Humor und Optimismus sowie das grenzüberschreitende Vertrauen des 63-Jährigen hervor. „Bei dir standen die Menschen im Mittelpunkt, du hast ihnen das Vertrauen gegeben und jeden von Herzen ernstgenommen und Halt gegeben“, würdigte Formella in seiner persönlichen Predigt das Wirken Birkenhauers. Er habe den Grundsatz des heiligen Marcellin Champagnat, Gründer der Kongregation der Maristen-Schulbrüder, gelebt: „Um die Kinder gut zu erziehen, muss man sie lieben.“

Pfarrer David Formella, Dr. William Middendorf, Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Bistum Münster, Thomas Birkenhauer und der neue Schulleiter der Maristenschule, Stefan Schulze Beiering stehen um einen Stehtisch herum und lächeln in die Kamera.

Sind zur Feierstunde in das Paulushaus gekommen: (von links) Pfarrer David Formella, Dr. William Middendorf, Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Bistum Münster, Thomas Birkenhauer und der neue Schulleiter der Maristenschule, Stefan Schulze Beiering.

© Bistum Münster

1987 begann Birkenhauer seine Tätigkeit an der Maristenschule. Neun Jahre später übernahm er kommissarisch die stellvertretende Schulleitung und 1999 nach dem Tod des ehemaligen Rektors Frater Herbert die Leitung. Bis zu dem Zeitpunkt hatte die Schulleitung seit der Gründung 1954 immer in den Händen der Maristenbrüder gelegen. 2004 übergab der Orden die Trägerschaft der Realschule an das Bistum Münster. „Ich habe Sie als einen sehr aufmerksamen, zugewandten und feinsinnigen Schulleiter kennengelernt. Und als einen Schulleiter, der emotional mit seiner Schule verbunden ist“, richtete Dr. William Middendorf, Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Bistum Münster, sein Wort an Birkenhauer. Die Schule sei gut aufgestellt und habe ein klares schulpastorales Profil, das insbesondere von den Maristen geprägt sei. Schon früh habe sich die Schule für die integrative Beschulung eingesetzt. Das hob auch Frank Vosse, Sprecher der Realschulleiter-AG im Bistum Münster hervor. Lange vor der Inklusion habe sich die Schule für die Bildungsgerechtigkeit benachteiligter Kinder engagiert. „Mit deinem Humor, deiner Feinfühligkeit und deiner Fürsorge hast du andere aufgemuntert. Entscheidungen hast du nicht im stillen Kämmerlein, sondern im Gespräch gesucht. Du warst ein leidenschaftlicher Lehrer und ein Mensch, von dem man lernen kann“, lobte der neue Schulleiter Stefan Schulze Beiering seinen Vorgänger. 

Frater Michael Schmalzl war wohl der Gast mit der weitesten Anreise. Der Ordensmann war aus dem bayrischen Mindelheim gekommen, um Birkenhauer für sein Engagement und sein maristisches Wirken in der Erziehung junger Menschen die Ehrenmitgliedschaft der Ordensgemeinschaft zu verleihen. 

Zum Abschluss bedankte sich Birkenhauer bei allen Beteiligten für die vielen guten Worte und Wünsche. „Es war mir eine große Ehre, als erster Nichtbruder die Schule leiten zu dürfen“, sagte der Pensionär. Er wisse die Schule bei seinem Nachfolger in guten Händen. „Mir war es immer das Liebste, in den Unterricht zu gehen, denn das ist das Kerngeschäft von Schule: erziehen und begleiten. Die Schülerinnen und Schüler machen eine Schule aus und sie werden mir im Ruhestand fehlen“, gab er abschließend zu. 

Musikalisch begleitete der ehemalige Schüler Simon Opalinski den Gottesdienst an der Orgel und Musiklehrer Rainer Kowanda am elektronischen Piano. Bei der anschließenden Feierstunde spielte Kowanda gemeinsam seinem Kollegen Stefan Langsch am Saxophon verschiedene Stücke der Beatles. 

Michaela Kiepe