© Bistum Münster

Rheinbergerinnen erhalten Beauftragung für Trauer- und Begräbnisdienst

, Kreisdekanat Wesel

Wenn Monika Kehrmann oder Karola Schäfer vor die Gemeinde treten, werden sie zumeist in traurige Gesichter blicken. Die Gesichter von Menschen, die gerade einen Angehörigen, einen Freund verloren haben. Die Aufgabe der beiden Rheinbergerinnen wird es sein, mit ihren Worten an die verstorbene Person zu erinnern, den Hinterbliebenen so Trost zu spenden. Sie werden auch am Grab die letzten Worte sprechen. 

Karola Schäfer, 68 Jahre alt, und Monika Kehrmann, 72 Jahre alt, gehören zu den zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Bistum Münster, die den jüngsten Ausbildungskurs zum Trauer- und Begräbnisdienst für Freiwillige belegt haben. In sechs Modulen haben sie sich mit dem eigenen Glauben sowie mit dem kirchlichen Verständnis von Tod und Auferstehung auseinandergesetzt und rechtliche Grundlagen zur Beerdigung gelernt. Sie haben den Ablauf von Begräbnisfeiern ebenso kennengelernt wie das Bestattungsgesetz. In Rollenspielen wurden sie ganz praktisch auf Trauergespräche und -ansprachen vorbereitet. 

Wenn sie über die Module und die anderen Freiwilligen sprechen, ist den beiden Frauen die Begeisterung anzumerken. „Das war alles stimmig aufgebaut und wir haben in unserer Gruppe schon jetzt beschlossen, dass wir den Kontakt halten und uns alle wiedersehen werden“, betont Monika Kehrmann. Sie freut sich, dass der Kurs trotz aller Widrigkeiten wegen der Corona-Pandemie abgeschlossen werden konnte.

Angst vor dem Umgang mit den Themen Tod und Trauer habe sie schon vor der Ausbildung nicht gehabt, sagt Monika Kehrmann: „Ich war schon oft damit konfrontiert und einige Begegnungen haben mich zum Nachdenken gebracht“, berichtet sie. So engagierte sie sich bereits im „Café Oase“, einem Treffpunkt für Trauernde in ihrer Pfarrei St. Peter. „Dort haben wir schon viel gelacht und viel geweint“, sagt sie. Auch Karola Schäfer hat schon Erfahrung im Umgang mit Sterbenden. „Ich habe dabei sehr viel zurückbekommen“, erinnert sie sich dankbar. Während sie mit dem Gedanken spielte, eine passende Ausbildung in einem Hospiz zu machen, sei sie – ebenso wie Monika Kehrmann – vom Seelsorgeteam ihrer Pfarrei auf den Trauer- und Begräbnisdienst des Bistums aufmerksam gemacht worden. „Da habe ich sofort zugesagt“, berichtet sie.

Mittlerweile haben die beiden Frauen bereits Seelsorger zu Trauergesprächen begleitet und haben beobachtet, welche Möglichkeiten es gibt, eine Beerdigung zu leiten. „Mir ist es wichtig, in der Trauerrede die Erinnerung an den Verstorbenem mit dem Evangelium zu verbinden, um so die christliche Botschaft der Hoffnung zum Ausdruck zu bringen“, sagt Monika Kehrmann.

Christian Breuer