Rheine: Bistumsprojekt ,Kita – Lebensort des Glaubens‘ in St. Antonius
Auch der persönliche Glaube kann eine Inspirationsquelle für neue Ideen in der Kindergartenarbeit sein: Das haben am 1. Dezember über 100 Erzieherinnen und pastorale Mitarbeiter aus den zehn Kindertagesstätten (Kitas) der erst kürzlich neu gegründeten Pfarrgemeinde St. Antonius in Rheine erlebt.
Im Pfarrheim ‚St. Mariä Himmelfahrt‘ und dem angrenzenden Familienzentrum fanden Workshops statt, die zugleich den Beginn des bistumsweiten Projekts ‚Kita – Lebensort des Glaubens‘ im Kreisdekanat Steinfurt einläuteten.
Das Team um den Kita-Verbundleiter der Pfarrei St. Antonius, Andrea Bischoff und Thomas Shajek, und die Projektleiter des Bistums Münster, Dr. Andreas Leinhäupl und Michael Schreiber, hatte ein abwechslungsreiches Programm organisiert. Dabei konnten die Teilnehmerinnen fünf verschiedene Kursangebote wahrnehmen.
Dr. Boris Krause vom Caritasverband für die Diözese Münster e.V. lud mit dem Kurzspielfilm ‚Herr im Haus‘ und einer anschließenden Gruppendiskussion zu einem Blick auf die helfende – also diakonische – Dimension des Glaubens ein. Hier betrachteten die Workshop-Teilnehmerinnen auch ihre eigene Motivation, in katholischen Kitas beruflich tätig zu sein, näher.
Noch persönlicher wurde es beim aus Münster angereisten Theologen Florian Kleeberg, der eine Biografiearbeit mit dem Titel ‚Mein Glaube‘ vorstellte. Bei meditativer Musik und in entspannten Sitzmöglichkeiten bestimmten die Teilnehmerinnen anhand ihrer eigenen Glaubensgeschichten ihren persönlichen Standpunkt. Daraus nahmen sie Anregungen mit, welche Elemente ihres Glaubens sie den Kindern weitergeben möchten.
Konkrete Informationen gab es hingegen bei Erzieherin Maria Czerner. Sie referierte über den Aufbau des Kirchenjahres und die Hintergründe der christlichen Feste. Zugleich gab sie an ihre Kolleginnen Ideen weiter, wie diese Feste kindgerechter begangen werden können.
Das Angebot von Michael Schreiber vom Bischöflichen Generalvikariat (BGV) nahmen vor allem die Hauptamtlichen des Pastoralteams aus dem Pfarrgebiet von St. Antonius gerne an. Er stellte Wege und Möglichkeiten dar, die Kommunikation zwischen Kirchengemeinde, Eltern und den Kindergärten sinnvoller zu gestalten.
Für einen Ausbau der kulturellen Kompetenz der Erzieher warb der Workshop mit Basisinformationen zu Islam und Hinduismus. Ihn boten die Kulturdolmetscherinnen der Caritas Rheine, Ediba Sumakoglu und Mevlüde Özdag, zusammen mit Kavitha Akilan, Jarsana Pavalarajah, Piremini Thajaparan und Nitharsini Thajaparan vom Deutsch-Tamilischen Sport- und Kulturverein Rheine e.V. an. Damit wollten sie gleichzeitig auf die Chancen der interreligiösen Familienarbeit hinweisen.
Die Besucherinnen, die jeweils an drei Kursen teilnahmen, zeigten sich gegen Ende der Veranstaltung begeistert. Sie waren überrascht, welche Impulse sie von diesem Tag in ihren Berufsalltag als Erzieherinnen mitnehmen konnten. "Es war sehr hilfreich, in dieser Atmosphäre über den Glauben nachzudenken.", stellte eine Teilnehmerin in der abschließenden Diskussionsrunde fest.
In seinem Statement am Ende der Veranstaltung zeigte sich auch der Pfarrer von St. Antonius, Meinolf Winzeler, für die nun beginnende Projektphase, in der es weitere Angebote für Erzieherinnen geben soll, bestärkt. "Wir haben uns das hohe Ziel gesteckt, als Kirche bei den Leuten zu sein. Wir wollen den Menschen in unserem Stadtteil dienen", sagte er, "da sind unsere zehn Kitas eine Einflugschneise, gerade für die jungen Familien. Dafür brauchen wir eben auch Mut, neue Wege zu gehen und Kreativität. Ich hoffe sehr, dass die Workshops Neugier geweckt haben, mehr darüber zu erfahren."
Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
