Rucksack für schwere Kinderherzen

, Bistum Münster

Er soll bei schweren Kinderherzen helfen – bei Traurigkeit, bei Wut. In belasteten Situationen sollen Erzieherinnen und Erzieher in den katholischen Kindertageseinrichtungen im Bistum Münster künftig zu einem blauen Rucksack greifen können. In diesem sind Bücher, Kuscheldecke, Handschmeichler, Gebete, Lieder und weiteres Material, um es Mädchen und Jungen zu ermöglichen, über ihre Gefühle zu sprechen. In sechs der insgesamt etwa 750 Einrichtungen in katholischer Trägerschaft gibt es diesen besonderen Rucksack ab Mitte Januar für eine Testphase. Finanziell unterstützt wird das Projekt durch 5000 Euro aus der Markus-J.-König-Stiftung. Der Stifter selbst kam jetzt mit Bistumsvertreterinnen und -vertretern in den St.-Martin-Kindergarten nach Altenberge, um das Projekt und natürlich den Rucksack näher vorzustellen.

Rucksack-Spende

Markus König (Mitte) stellte zusammen mit Gisela Niehues (links) und Marcus Bleimann (rechts) vom Bistum Münster den Rucksack für schwere Kinderherzen in der St.-Martin-Einrichtung in Altenberge vor. Mit dabei auch Stiftungsbeauftragter Christian Meyer (2. von links) sowie Kita-Leiterin Silke Fieke-Linnemann (2. von rechts) und Verbundleiterin Gerburg Große Lordemann (3. von rechts).

© Bistum Münster

„Kinder suchen schon früh Antworten auf die großen Fragen“, weiß Marcus Bleimann, zuständig für die Kita-Pastoral im Bistum Münster. Deshalb soll das Material auch beim Theologisieren und Philosophieren mit den Kleinen helfen. Den verschiedenen Themenfeldern sind verschiedene Farben zugeordnet. Und damit die Materialien schnell greifbar sind, befinden sie sich in bunten Stoffbeuteln. Dass alles in einem Rucksack verstaut ist, hat mehrfache Bedeutung. Zum einen sei er natürlich praktisch, „aber jedes Kind bringt auch im übertragenen Sinn einen Rucksack mit in die Einrichtung“, betont Bleimann: „Unsere Aufgabe ist es, ihre Gefühle an- und wahrzunehmen und sie zu unterstützen, mit diesen Gefühlen umzugehen.“ Es gehe darum, die Kinder fürs Leben zu stärken.

Die sechs für die Testphase ausgesuchten Einrichtungen sind bewusst in verschiedenen Sozialräumen. Die Teams der Kitas werden gebeten, kritisch rückzumelden, was gut und was am Rucksack-Inhalt noch verbessert werden kann.

Silke Fieke-Linnemann vom Altenberger St.-Martin-Kindergarten freute sich sehr über den Rucksack und bedankte sich für die Unterstützung. Ihr besonderer Dank galt Markus König für sein finanzielles Engagement, das den Kindern zugutekommt. Dem schlossen sich Verbundleiterin Gerburg Große Lordemann sowie Gisela Niehues, Leiterin des Referats Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Münster, und Christian Meyer, Stiftungsbeauftragter im Bistum Münster, an.

Die im Sommer 2020 gegründete Markus-J.-König-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Kindertageseinrichtungen im Bistum Münster zu unterstützen. Im Mittelpunkt sollen Projekte und Anschaffungen für den Kita-Bereich stehen.

Gudrun Niewöhner