Und obwohl auch bei dieser Auflage der Aktion viele Gruppen vor allem handwerklich aktiv waren, hatten ihre Projekte einen politischen Hintergrund: Umwelt, Bildungschancen und -gleichheit oder ein tolerantes Zusammenleben. Einige Gruppen hatten im Verlauf des Wochenendes die Möglichkeit, diese Themen direkt an Politikerinnen und Politiker heranzutragen. Bundestags- und Landtagsabgeordnete besuchten die Gruppen – zum Teil als Part der Wette des BDKJ NRW, dass 72 Prozent der Landtagsfraktionen von CDU, SPD, FDP und Bündnis90/Die Grünen es nicht schaffen würden, eine Gruppe zu besuchen. Aber auch in der Rolle als Schirmherren und Unterstützer einzelner Gruppen kamen die Abgeordneten bei den Aktiven vorbei.
Und dabei machten sie deutliche Wahlwerbung: Nicht für ihre Partei, aber für die Europawahl an sich. „Geht wählen, aber nicht extremistisch!“, war das gemeinsame Credo der Besucher. Und für viele Gruppen war der Gang zur Wahlurne ein selbstverständlicher Teil ihrer Projekte. Nicht wenige der Aktiven gingen heute gemeinsam ins nächste Wahlbüro.
Rund 180 Gruppen mit 5600 Teilnehmenden hatten sich im nordrheinwestfälischen Teils des Bistum Münster im Vorfeld für die Aktion angemeldet. Im Endeffekt waren jedoch deutlich mehr Menschen daran beteiligt, die Welt zu verbessern. So hatten etliche Gruppen Unterstützung von ortsansässigen Unternehmen, bekamen Materialien, Maschinen und Lebensmittel gespendet. Auch Eltern, Gemeindemitglieder und spontane Unterstützer verhalfen der Aktion zum Erfolg.
Bei der Sozialaktion engagierten sich vom 23. bis 26. Mai junge Menschen aus ihrem Glauben heraus drei Tage lang für ein soziales, ökologisches oder internationales Projekt. Im Bistum Münster wurde die Aktion vom BDKJ und dem Bistum gemeinsam getragen. Mehr Informationen gibt es im Internet auf www.72stunden.de.
Text: BDKJ Diözese Münster/Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe