Sarah Kraschewski lächelt. „Die Gäste und das Mitarbeiter-Team kennen sich hier“, sagt sie, „wir begegnen uns ständig auf den Fluren, dem Außengelände oder hier im Speisesaal. Da kann man dann auch mal sagen, was nicht passt, ohne dass es der herzlichen Atmosphäre in unseren Haus schadet.“ Eine Atmosphäre, die geschätzt wird. Gut 9.700 Übernachtungen zählte die Bildungsstätte im ausklingenden Jahr, „hätte es nicht einige Absagen gegeben, wären es mehr als 10.000 geworden“, sagt die Leiterin. Doch noch immer seien die Auswirkungen der Corona-Pandemie stark zu spüren. Teils müssen Gruppen absagen, weil die Begleitpersonen erkrankt sind. „Corona trifft uns noch immer hart“, gibt Sarah Kraschewski zu.
14 feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt das Team, dazu kommen zwei junge Menschen, die den Bundesfreiwilligendienst absolvieren sowie rund zehn Referentinnen und Referenten. Deren Expertise immer mehr gefragt ist. „Viele Gruppen buchen inzwischen Komplettpakete, in denen es neben den Übernachtungen und der Verpflegung auch inhaltliche Angebote gibt. Das wird immer stärker nachgefragt“, sagt Sarah Kraschewski und wirbt lachen: „Wer bei uns auf Honorarbasis als Referent anfangen möchte, darf sich gerne bei mir melden.“ Im kommenden Jahr will das Team noch mehr als bisher die Gruppe junger Erwachsener in den Blick nehmen, die in den Gebäuden der ehemaligen Mühle ebenso willkommen sind wie die Gruppen der Kinder und Jugendlichen. Die kommen aus dem ganzen Bundesland, verstärkt auch aus der unmittelbaren Umgebung. „Die Gruppen sparen dann eine weite Anreise und haben die gleichen Angebote wie in weiter entfernt liegenden Einrichtungen“, sagt die Michaelturm-Leiterin.
Der Zugang zur Jugendbildungsstätte ist eigentlich nur angemeldeten Gruppen möglich, im Jahr 2024 wird es aber eine Ausnahme geben. Zum 50-jährigem Bestehen werden – am Mittwoch, 1. Mai – die Türen für einen Tag geöffnet, Gebäude und Gelände können erkundet werden. Ziel ist es, den Facettenreichtum der außerschulischen Bildungsarbeit zu zeigen. Geplant sind Führungen durch ehemalige und aktuelle Teammitglieder, Aktionen auf dem ganzen Gelände, ein Gottesdienst und auch gemeinsame Zeit, etwa beim Mittagessen. „Es gibt so viele mit diesem Ort verbundene Geschichten, die wir gerne erzählen möchten“, sagt Sarah Kraschewski.
Christian Breuer