
Weihbischof Rolf Lohmann
© Bistum MünsterDiese Warnungen erhielten angesichts von Zerstörungen der Infrastruktur durch Überschwemmungen, Missernten aufgrund von Hitzeperioden und Handelseinschränkungen in Folge niedriger Wasserstände einen erschreckenden Alltagsbezug, auch in Süd- und Zentraleuropa. In den vergangenen Jahren seien weltweit erfolgreich Maßnahmen zur Bewahrung der Schöpfung umgesetzt worden. „Aber wir haben noch einen weiten Weg zu gehen“, mahnte Weihbischof Lohmann. „Umso mehr erfüllt es mich mit Sorge, dass Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz in Gesellschaft und Politik an Zustimmung verlieren“. Er appellierte an die Verantwortlichen in Politik, Kirche und Gesellschaft: „Die Schöpfung zu bewahren, geht uns alle an und ist eine Gemeinschaftaufgabe. Nur wenn wir über Partei- und Ländergrenzen hinweg zusammenarbeiten, sind wir erfolgreich.“ Dafür müssten positive Zukunftsvisionen skizziert, Erfolgsgeschichten erzählt und Anreize geschaffen werden. Denn in der Gesellschaft mangele es nicht an Erkenntnis, sondern an der Umsetzung von Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz. Dafür sollten die Wege so geebnet werden, dass Unternehmen und Einzelpersonen sich gerne engagieren und sich im Wettbewerb um die effektivsten und effizientesten Methoden gegenseitig motivieren. „Solidarität bedeutet, jene zu unterstützen und einzubinden, die sich von der anstehenden Transformation überfordert fühlen.“ Weihbischof Lohmann äußerte sich anlässlich eines Vernetzungstreffen, zu dem er gestern (21. Mai 2025) aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums der Enzyklika Laudato si’ in die Katholische Akademie „Die Wolfsburg“ in Mülheim eingeladen hatte. Dabei diskutierte er gemeinsam mit Verantwortlichen für die Schöpfungsthematik aus den (Erz-)Diözesen und den Katholischen Akademien Lösungswege für die Herausforderungen der Schöpfungsbewahrung.
Im Rahmen des Vernetzungstreffens sei noch einmal deutlich geworden, so Weihbischof Lohmann, dass die Kirche in diesem Prozess eine wichtige Rolle als Brückenbauerin spielen könne, die Dialog ermögliche und im Sinne von Laudato si’ für die Bewahrung der Schöpfung werbe, in der es heißt: „Diese Verantwortung gegenüber einer Erde, die Gott gehört, beinhaltet, dass der Mensch, der vernunftbegabt ist, die Gesetze der Natur und die empfindlichen Gleichgewichte unter den Geschöpfen auf dieser Welt respektiert“. (LS 68) Diese Botschaft gelte es mit Leben zu füllen. 2025 begehe die katholische Kirche das zehnjährige Jubiläum Laudato si’ mit zahlreichen diözesanen und überdiözesanen Veranstaltungen. Die Organisatoren wollten ins Gespräch kommen über Wege, „unser Leben und die Schöpfung ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig zu gestalten – und damit einem urchristlichen Anliegen zu entsprechen, das von Papst Franziskus vor zehn Jahren der Weltgemeinschaft ins Gedächtnis gerufen worden ist und das von Papst Leo XIV. nun fortgetragen wird. Denn ‚die Sorge um die Natur, die Gerechtigkeit gegenüber den Armen, das Engagement für die Gesellschaft und der innere Friede (sind) untrennbar miteinander verbunden‘ (LS 10)“, so Weihbischof Lohmann.
Deutsche Bischofskonferenz