In den ersten beiden Stunden berichtete Schwester Rita den ersten und zweiten Klassen vom Leben in Äthiopien. Anschließend informierte sie die Dritt- und Viertklässler in der Turnhalle. Sie erzählte, dass die Menschen in Äthiopien in Hütten leben, in denen es kein Wasser und keinen Strom gibt. Dass sich die Kinder ohne Frühstück auf den weiten Weg zur die Schule machen und kleine Klassen unter einem Baum unterrichtet werden. Gibt es ein Schulgebäude gehören 70 bis 100 Kinder einer Klasse an. Im Gegensatz zu den Dritt- und Viertklässler aus Dülmen besitzen die Kinder wenig Kleidung und keine Schulbücher. „Die Lehrer schreiben alles an die Tafel. Dann notieren die Schüler die Informationen in ihren Heften. Sie sind auch sehr gut im Auswendiglernen“, berichtete Schwester Rita weiter. Allerdings werde für jedes Fach ein Heft gebraucht. „Da klagen die Eltern oft, dass ihnen dafür das Geld fehlt. Wir finden es aber wichtig, dass die Kinder in die Schule gehen und unterstützen die Familie mit Heften“, informierte Schwester Rita.
Aufmerksam lauschten die Acht- und Neunjährigen den Ausführungen von Schwester Rita, die die Schülerinnen und Schüler immer wieder einbezog. Zum Abschluss lernten sie sogar noch ein Lied in der Landessprache Äthiopien: auf Amharisch. „Das ist ein Danklied. Ich möchte euch zu einer Dankprozession durch die Turnhalle einladen“, forderte die 61-Jährige die Mädchen und Jungen auf, ihr zu folgen. Mit ihrer Prozession sagen die Kinder singend Danke dafür, dass es ihnen so gut geht. Nach diesem Besuch wurde ihnen wieder einmal mehr deutlich, wie gut sie in Deutschland leben.
Der Besuch von Schwester Rita ist der Auftakt einer künftigen Kooperation. „Wir gründen einen jungen Zweig unserer Eine-Welt-Gruppe, die bereits seit 20 Jahren Schwester Rita unterstützt“, erzählt Christel Seibert, die sich in der Gruppe engagiert und mit Schwester Rita die Schulbank in Xanten gedrückt hat. So werden die Schülerinnen und Schüler aus Dülmen mit unterschiedlichen Aktionen dafür sorgen, dass möglichst viele Kinder in der Region rund um das Krankenhaus zur Schule gehen können, weil sie bei der Anschaffung von Heften und Stiften aus Dülmen unterstützt werden.
Text/Fotos: Michaela Kiepe