Schülercafé Lenz in Münster ist Treffpunkt für junge Menschen

, Stadtdekanat Münster

Adventlich geschmückte Sitzecken, entspannte Musik im Hintergrund. Die Tür geht auf, eine Schülerin kommt herein. „Hey, schön, dass Du da bist!“, grüßt Alina, die an diesem Morgen hinter der Theke steht. Der frischgebrühte Kaffee dampft, ein kurzer Small-Talk, es wird gelacht. „Hier ist jeder willkommen“, weiß Ben Wenner, der die Szene vom Nachbartisch aus beobachtet hat. Für den 20-Jährigen ist das Schülercafé Lenz im Schatten der Jugendkirche Münster die erste Anlaufstelle in seiner Freizeit – auch wenn er seit zwei Monaten nicht mehr Schüler, sondern Student ist: „Das spielt keine Rolle, das Lenz ist einfach ein super Treffpunkt für junge Leute.“ 

Das gemütliche Café ist mittlerweile Ben Wenners zweites Zuhause. Dabei verlief der Start recht holprig: Aus der Not heraus machte er dort sein Berufspraktikum 2017. „Meine Mutter hatte mir das vorgeschlagen“, erinnert er sich. Zwei Wochen, die bei dem jungen Mann Spuren hinterließen. „Ich bin direkt geblieben und war mit meinen damals 16 Jahren der Jüngste im Lenz-Team“, blickt er lächelnd zurück. Mal einen Thekendienst übernehmen, bei der Organisation für den Poetry-Slam mit anpacken, Grill-Events planen – all das gehört zu den Aufgaben der Ehrenamtlichen. „Obwohl ich noch so jung war, wurde ich von allen so aufgenommen, wie ich bin“, sagt er. 

Das Lenz-Team, weiß Thorsten Löhring, Leiter des Schülercafés und der Jugendkirche Münster, bildet das Herzstück der Einrichtung. „Die Ehrenamtlichen gestalten, entscheiden, entwickeln Angebote und erfahren sich als ein Teil der ‚Lenz-Gemeinschaft‘“. Die Stärke des Lenz‘ liege zudem darin, Freiraum für junge Menschen anzubieten. „Sie haben hier die Möglichkeit, zu gestalten – die Einrichtung rein äußerlich, aber auch inhaltliche Angebote und Schwerpunkte“, erklärt Löhring. 

In entspannter Atmosphäre neue Leute kennenlernen

Das alles schätzt Ben Wenner. Das Abi in der Tasche, entschied er sich deshalb für ein FSJ im Schülercafé. Vor allem Schülerinnen und Schüler der benachbarten Hildegardisschule kommen in den Pausen oder nach dem Unterricht ins Lenz. „Hier kann man runterkommen, aber auch in entspannter Atmosphäre neue Leute kennenlernen“, sagt der ehemalige FSJ-ler.

Neben dem Cafébereich gibt es noch einen Kicker und einen Billardtisch, außerdem einen Raum, den manche zum Lernen nutzen. „Wer hierhin kommt weiß, dass er nicht allein ist, selbst wenn er sich zum Lernen zurückzieht.“ Ein gutes Gefühl, findet der 20-Jährige. Weil er gebürtiger Münsteraner ist, wohnt er weiterhin Zuhause. Doch er kennt Kommilitonen, die neu nach Münster gezogen sind, allein leben und dann auch noch durch die Pandemie ausgebremst werden.

"Trotz allem bist du nicht allein."

Löhring weiß, dass es deshalb besonders in diesen Zeiten wichtig ist, Orte für junge Menschen offen zu halten, an denen sie sich als Teil einer Gemeinschaft fühlen können: „Sie können in unseren Räumen die Botschaft mitnehmen: ‚Trotz allem bist Du nicht allein.‘ – ganz egal, ob sie sich aktiv einbringen oder den Raum und das Angebot in Anspruch nehmen.“

Ann-Christin Ladermann

Für Ben Wenner (20) ist das Schülercafé Lenz das „zweite Zuhause“.

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