Zudem hat die Klasse 13 des beruflichen Gymnasiums die Organisation von Hilfsgütern in die Hand genommen, die an den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und die Diakonie in Recklinghausen weitergegeben werden sollen. Dazu haben sie jeder der insgesamt 13 Klassen des Berufskollegs jeweils bestimmte Artikel zugeordnet. „Die Bandbreite reicht von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten über Kindernahrung und FFP2-Masken bis zu haltbaren Lebensmitteln und Batterien“, erläutert Schulleiter Gregor Rüter das ausgeklüngelte System. In jeder Klasse stünden große Umzugskartons, die sich nach und nach mit den Spenden füllten. „Ich finde es klasse, dass sich die Schülerinnen und Schüler der 13. Klasse kurz vor dem Abitur die Zeit nehmen, sich zu engagieren. Ihr System hat einen großen Vorteil: die Waren kommen sortiert bei den Sammelstellen an“, lobt er ihren Einsatz.
In der Schule liegt außerdem ein Segens- und Wunschbuch aus, in das Schülerinnen und Schüler ihre Gedanken eintragen können. „Wir möchten ihnen Raum für ihre Sorgen und Ängste geben. Sie gehören zu einer Generation, die diese Situation überhaupt nicht kennt“, sagt Rüter. Wichtig sei es dem Kollegium darüber hinaus, ein Bewusstsein für die Situation in der Ukraine zu schaffen und geschichtliche Zusammenhänge aufzuarbeiten. „Wir möchten ihnen emotional Beistand geben“, betont er.
Aktuell beteiligen sich zudem einige Schülerinnen und Schüler an dem Videowettbewerb „Zeig uns dein Europa – in 100 Sekunden“, den das Institut für interkulturelle Begegnungen und Integration der Stadt Recklinghausen, die „Brücke“, ins Leben gerufen hat. Der Wettbewerb verfolge das Ziel, den Europagedanken zu stärken und die Menschen anzuregen, zu entdecken, was Europa mit ihnen und ihrer Lebenswirklichkeit zu tun hat und wie Europa ihren Alltag vor Ort präge. „Vielleicht hilft es unseren Schülerinnen und Schülern in dieser Situation, ein Video für den Wettbewerb zu drehen“, hofft er. Denn es sei eben auch wichtig Räume zu haben, in denen sie sich nicht mit dem Thema Krieg beschäftigen.
„Neben den Spenden und weiteren Angeboten gibt es auch Überlegungen, Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine aufzunehmen und ihnen Unterstützung anzubieten – auch über die schulische hinaus. Da sind wir jetzt gefordert“, ist Rüter sicher.
Michaela Kiepe